
Oberst Markus Reisner vom Österreichischen Bundesheer äußert ernsthafte Bedenken über die bevorstehenden militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt. In einem aktuellen Bericht auf oe24.at warnt Reisner, dass ein umfassender russischer Großangriff unmittelbar bevorstehen könnte, trotz der erschwerten Bedingungen an der Frontlinie. Er erläutert, dass Russland langsamer vorankommt, der Druck auf die ukrainischen Truppen jedoch weiterhin hoch bleibt. Eine Frühjahrsoffensive wird vorbereitet, insbesondere an strategisch günstigen Frontabschnitten.
Im März 2025 wurden beeindruckende 4.200 Drohnenangriffe und weitere Angriffe mit Gleitbomben und Marschflugkörpern dokumentiert. Russland hat mittlerweile 160.000 neue Rekruten einberufen und setzt bis zu 700.000 Soldaten an der Front ein. Dies ist fast viermal so viel wie zu Beginn des Krieges im Jahr 2022. Im Gegensatz dazu hat die ukrainische Armee mit einem akuten Personalmangel zu kämpfen, wobei viele ihrer Verbände auf weniger als die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke geschrumpft sind. Diese Situation eröffnet Lücken an der Front, durch die Russlands Truppen vorrücken können.
Internationale Unterstützung für Russland
Oberst Reisner äußert zudem Besorgnis über die mögliche Unterstützung Chinas, eines der Länder, das Russland in diesem Konflikt beisteht. Berichten zufolge kämpften bereits rund 160 chinesische Staatsbürger auf der russischen Seite, und Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Festnahme von zwei mutmaßlichen chinesischen Soldaten an der Frontgemeldet. Reisner weist darauf hin, dass Russland den Krieg nicht allein führt, sondern von mehreren anderen Staaten, darunter Indien, Nordkorea und dem Iran, unterstützt wird. Laut SWP Berlin beziehen diese Länder Waffen von Russland und umgekehrt, was die militärische Kooperation stärkt und die geopolitische Lage weiter destabilisiert.
Besonders die Beziehungen zu Nordkorea und dem Iran sind kritisch, da diese Länder Waffen an Russland liefern und damit den Konflikt anheizen. Dadurch wird nicht nur die Stabilität in der Region gefährdet, sondern es besteht auch die Gefahr, dass Nukleartechnologie zwischen diesen Staaten leichter ausgetauscht werden kann. Der Fokus liegt nicht nur auf den militärischen, sondern auch auf den wirtschaftlichen Konsequenzen des Konflikts, die die internationale Ordnung stark beeinflussen.
Ukrainische Gegenangriffe und diplomatische Bemühungen
Die Ukraine unternimmt unterdessen Anstrengungen, um den Druck auf Russland zu erhöhen. Am 11. März 2025 wurden laut Tagesschau mehrere Drohnenangriffe auf Moskau und andere russische Regionen verübt. Berichten zufolge konnte das russische Verteidigungsministerium insgesamt 337 Drohnen über verschiedenen Regionen abfangen, darunter 91 in der Hauptstadt Moskau. Diese Angriffe haben dennoch auch tödliche Folgen, da mindestens drei Menschen in der Region Moskau starben und mehrere Verletzte zu beklagen sind.
Inmitten dieser Entwicklungen haben hochrangige Gespräche zwischen Ukrainern und Vertretern der USA in Saudi-Arabien begonnen, um eine Lösung für den seit Jahren andauernden Konflikt zu finden. Ein Vorschlag der ukrainischen Delegation sieht eine begrenzte Waffenruhe in der Luft und im Schwarzen Meer vor, um erneut über die Möglichkeiten eines Friedensnachzudenken. Ob Präsident Selenskyj an diesen Gesprächen teilnimmt, ist jedoch unklar.
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