In Berlin sorgt ein Streit um Poller für massive Unruhe. In der Stadthausstraße in der Viktoriastadt wurde vor einem Jahr ein Poller aufgestellt, der seitdem die Durchfahrt für Autos und Lkw blockiert. Die Initiative „Verkehrsberuhigung mit Augenmaß“ fordert nun das Ende dieses „freundlichen“, aber umstrittenen Verkehrshindernisses. Anlass für den Konflikt ist die dramatische Verkehrssituation – Anwohner klagen über lange Umwege und einen Rückgang von Kunden zu den örtlichen Geschäften, was zu Umsatzeinbußen führen könnte. Judith Kochendörfer, Sprecherin des Vereins, hebt hervor, dass die Sperren den Verkehr nur verlagern und andere Straßen überlasten. „Kunden kommen nicht mehr zu den Geschäften“, betont sie, was speziell für Gewerbetreibende existenzbedrohend ist. Der Verein hat ein Bürgerbegehren gestartet, um 6500 Unterschriften für einen Bürgerentscheid zur Umgestaltung der Verkehrsmaßnahmen zu sammeln, wie berliner-woche.de berichtet.
Die Umstrukturierung in Lichtenberg ist jedoch kein Einzelfall. Immer mehr Berliner Stadtteile versuchen, den Durchgangsverkehr einzuschränken, meist durch Poller und Einbahnstraßen. Diese Maßnahmen sind jedoch Feiertagsstimmung für einige, während sie für andere zur Belastung werden. Die Lichtenberger Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoğlu bezeichnete den Poller in der Stadthausstraße als Erfolg und feierte dessen „Geburtstag“. Die Verkehrsdiskussion zieht sich durch die gesamte Stadt: Initiativen wie berliner-zeitung.de berichten von ähnlichen Klagen in anderen Stadtteilen, wo Anwohner sich gegen geplante Poller und Einschränkungen wehren. Vor allem Anwohner und Gewerbetreibende sind verunsichert, da sie um ihre Mobilitätsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Existenzen fürchten. Der Streit um die Poller könnte somit über Lichtenberg hinaus auch in anderen Kiezen ein Flächenbrand werden, was die Berliner Verkehrspolitik weiterhin vor Herausforderungen stellt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung