Im Windpark Dertingen, wo der Betreiber Thüga Erneuerbare Energien fünf Windkraftanlagen errichten möchte, ist das Anhörungsverfahren in vollem Gange. Laut den Informationen von Main-Echo wurde der Bauantrag Mitte des Jahres bei dem Landratsamt Main-Tauber eingereicht. Die Stadt Wertheim hat bis zum 10. Januar die Möglichkeit, ihre Stellungnahme abzugeben, was aufgrund der bevorstehenden Feiertage als herausfordernd empfunden wird. Bauamtsleiter Armin Dattler äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der kurzen Frist, da die kommunalen Gremien erst nach den Feiertagen wieder tagen. Trotz dieser zeitlichen Drangsal betont Dattler, dass es keine Beeinträchtigungen durch die geplanten Windrotoren auf der Gemarkung geben wird.
Besonders in den benachbarten bayerischen Gemeinden Holzkirchen und Triefenstein gibt es jedoch Bedenken, dass der Windpark erhebliche Lärm- und Schatteneffekte verursachen könnte. Der Triefensteiner Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock zufolge können die ersten Windrotoren nur 850 Meter von Wohngebieten entfernt aufgestellt werden. Sie kritisierte zudem die Fristsetzung für das Anhörungsverfahren und beantragte eine Verlängerung bis Ende Februar, die jedoch vom Landratsamt abgelehnt wurde, da bei Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien keine Fristverlängerung möglich ist, wie in einem Schreiben an Deckenbrock dargelegt wird.
Genehmigungsprozess und Infrastruktur
Der Windpark Dertingen erstreckt sich über etwa 63 Hektar und ist als Vorranggebiet für Windenergie ausgewiesen. Die geplanten Anlagen gehören zu den größten ihrer Art in der Region, mit Nabenhöhen von 199 Metern und einer Gesamthöhe von bis zu 285 Metern. Geschäftsführer Thomas Beier von den Stadtwerken Wertheim rechnet mit einer Baugenehmigung bis zur Mitte des nächsten Jahres, wobei die Bauzeit rund zwei Jahre in Anspruch nehmen könnte. Der erzeugte Strom soll über eine neue Leitung, die unter dem Main hindurchführt, zu einem Umspannwerk auf der bayerischen Seite geleitet werden, so die Informationen von BayernPortal.
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