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Theater-Koloss: ‚Das Vermächtnis‘ verspricht 6 Stunden Emotion pur!

Ab dem 15. März wird am Theater in der Josefstadt das Stück „Das Vermächtnis“ unter der Regie von Elmar Goerden uraufgeführt. Es ist eine der umfangreichsten Produktionen, die jemals an diesem Haus entstanden sind und umspannt eine Spielzeit von mindestens sechs Stunden. Goerden betont: „Diese Zeit muss sinnvoll genutzt werden und ist keine bloße Sitzfleischübung!“. Die Schauspieler, die seit Mitte November intensiv zusammenarbeiten, verkörpern insgesamt 25 Rollen, wobei die erfahrene Andrea Jonasson als Margaret in einer der wenigen weiblichen Hauptrollen glänzt. Die Handlung beruht auf dem vielfach ausgezeichneten Werk von Matthew López, das das Leben schwuler Männer über drei Generationen hinweg beleuchtet und zentrale Themen wie die AIDS-Krise in den 1980er Jahren behandelt. López’ Werk wird im Theater in der Josefstadt nicht nur mit der klassischen Herangehensweise des Theaters konfrontiert, sondern auch mit der aktuellen politischen Lage, die an die Debatten der 1980er angeknüpft sind, wie in einem fundierten Bericht auf josefstadt.org nachzulesen ist.

Politische Brisanz und Emotionale Tiefe

In der Inszenierung wird ein eindringliches Bild des schwulen Lebens in New York City gezeichnet, vor dem Hintergrund der politischen Turbulenzen, die mit den Präsidentschaftswahlen von 2016 in den USA einhergingen. Regisseur Goerden sieht das Stück als drängend aktuell, gerade in einer Zeit, in der Rechte von Minderheiten weltweit unter Druck stehen. Er erklärt, dass ihm durch die Proben bewusst wurde, wie vielfältig die Perspektiven auf die Vergangenheit sind. Während einige Schauspieler die AIDS-Krise hautnah erlebten, betrachten jüngere Teammitglieder sie lediglich als Teil der Geschichte. Diese Differenzierung stellt einen zentralen Aspekt der Aufführung dar und eröffnet den Künstlern eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer eigenen emotionalen Landschaft. In diesem Zusammenhang kündigte Goerden an, dass eine Vielzahl sensibler Themen wie sexualisierte Gewalt und Drogenmissbrauch thematisiert werden.

Die Premiere wird als Doppelvorstellung an Wochenenden mit drei Pausen angeboten, was im gesamten Verlauf etwa sieben Stunden in Anspruch nimmt. Während die Zuschauer in die komplexen Beziehungen und Konflikte der Charaktere eintauchen, wird Goerdens Regie durch einen klaren Wunsch geprägt: „Wir möchten angstmindernde Räume für kreative Arbeit schaffen.“ Dies zeigt sich auch im Engagement für eine ungeschönte, direkte Sprache, die jedoch in einem Theaterraum, wo Spaß und Ernst oft Hand in Hand gehen, als Herausforderung wahrgenommen wird. Insbesondere der Umgang mit expliziten Begriffen könnte beim Publikum für gemischte Reaktionen sorgen. Goerden erwartet, dass „Das Vermächtnis“ sowohl das Theaterpublikum als auch die gesellschaftlichen Konventionen herausfordern wird.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Theater in der Josefstadt, Wien, Österreich
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Quellen
josefstadt.org

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