Der 1. Januar 2025 wird für Serbien als ein Wendepunkt in die Geschichte eingehen. Nach einem tragischen Vorfall, bei dem ein Vordach in Novi Sad eingestürzt ist und 15 Menschen das Leben kostete, erhebt sich das Land in einem gewaltigen Protest gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic. Laut einem Bericht von vienna.at haben Studenten von über 50 Universitäten die Lehrstätten besetzt und fordern Gerechtigkeit sowie eine Reform der Verwaltung, die ihrer Auffassung nach von Korruption und Inkompetenz durchdrungen ist.
Massive Protestwelle in Belgrad
Bereits am Silvesterabend begannen die Proteste, als die Studenten mit Schildern wie "Es gibt kein neues Jahr, ihr schuldet uns noch das alte" auf die Straße gingen. Vucic zeigte sich in einem Interview unbeeindruckt von der studentischen Bewegung und lud sie zum Dialog ein. Doch die Antwort der Studierenden war klar: Sie sehen keinen Grund, mit einem Präsidenten zu verhandeln, der ihrer Meinung nach keine Autorität über die Untersuchung des Unglücks hat, wie von nzz.ch berichtet wird.
Seit Mitte November hat sich eine Welle von Protesten formiert, die sich insbesondere gegen die Korruption der aktuellen Regierung richtet. Zehntausende Menschen versammelten sich im Zentrum von Belgrad, und Universitäten blieben geschlossen, da Bildungsinstitutionen die Studentenbewegung unterstützen. Vucics Behauptungen über seine Absicht, mit den Studierenden zu kooperieren, stießen bei den Protestierenden auf großes Misstrauen. Sie verlangen eine unabhängige Justiz und eine Rückkehr zur Gewaltenteilung, die in den letzten Jahren systematisch erodiert ist.
Die Tragödie am Bahnhof war nicht nur ein tragisches Ereignis, sondern hat auch die Wut über auch aus der Sicht der Bevölkerung vermutete Misswirtschaft und Vetternwirtschaft angeheizt. Als Zeichen des Widerstands lautet das Motto vieler Demonstranten: "Eure Korruption tötet". Die Proteste haben an Dynamik gewonnen und scheinen entschlossen, grundlegende Veränderungen in Serbien herbeizuführen, auch wenn die Zukunft ungewiss bleibt.
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