Im Aufstand gegen den klimaschädlichen Lebensstil der Reichen haben zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation auf der beliebten Urlaubsinsel Sylt für Aufsehen gesorgt. Nach einer mutigen Farbattacke auf ein Privatflugzeug wurden sie vom Amtsgericht Niebüll zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Die 24-Jährige muss sieben Monate ins Gefängnis, während ihre 22-jährige Komplizin sechs Monate absitzen soll – und das ohne Bewährung, wie Richterin Larissa Herzog betonte, weil „die Beschädigungen an dem Flugzeug billigend in Kauf genommen wurden“, so taz.de.
Das skandalöse Vorfall ereignete sich im Juni 2023, als die Aktivistinnen sich Zugang zum Sicherheitsbereich des Flughafens verschafften und ein Privatflugzeug mit oranger Farbe besprühten. Hierbei wurde ein Sachschaden von rund einer Million Euro am Flugzeug angerichtet, während etwa 3.700 Euro für einen zerschnittenen Zaun zu Buche schlugen. Die Aktion war Teil eines lautstarken Protests gegen den übermäßigen CO2-Ausstoß der Superreichen, und die Gruppe wollte auf deren großen Klima-Fußabdruck aufmerksam machen. Zusätzlich zu den Haftstrafen erhielten zwei andere Aktivisten Geldstrafen von 2.100 und 1.400 Euro, wie Heute.at berichtete.
Gerichtsurteil und weitere Konsequenzen
Insgesamt waren sechs Beschuldigte an den Aktionen beteiligt, von denen ein 29-Jähriger freigesprochen wurde, da er nur als Fotojournalist anwesend war. Ein anderer 28-Jähriger konnte ebenfalls nicht für die Tat verurteilt werden, sieht sich jedoch einem separaten Verfahren in Berlin gegenüber. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich auch wegen der „Störung öffentlicher Betriebe“ Anklage erhoben, dieser Punkt wurde jedoch frühzeitig verworfen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, und die Verurteilten haben eine Woche Zeit, um Berufung einzulegen.
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