Im Görlitzer Park, einem beliebten Treffpunkt in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, fällt die Zahl der registrierten Straftaten in den letzten Monaten. Angeblich wurden im Park selbst 909 Delikte in den ersten neun Monaten des Jahres gezählt, während im Vergleichszeitraum 2023 noch 1.351 Taten verzeichnet wurden. Besonders auffällig ist der Rückgang der Straftaten in den Nachtstunden, wo nur 669 Delikte stattfanden, verglichen mit 339 aus dem Vorjahr. Doch die Beamten haben weniger zu feiern, denn die Ruhe scheint trügerisch zu sein – außerhalb des Parks bleibt die Kriminalität stabil oder nimmt sogar leicht zu.
Weniger Kontrollen, gleiche Probleme
Die Berliner Polizei hat ihre Kontrollzeiten im Görlitzer Park und den angrenzenden Kiezen um fast 30 Prozent reduziert, was nach Meinung von Vasili Franco, Grünen-Politiker, den Rückgang von Straftaten erklärt. Franco vermutet, dass die entfallenen Sicherheitsmaßnahmen vor allem nachts spürbar wurden, was zu einer leichten Zunahme der Delikte in den Nachtstunden führte. So wurden im Wrangelkiez stolze 3.311, im Reichenberger Kiez 3.711 und in Alt-Treptow 1.989 Straftaten registriert. Im Klartext: Rund 90 Prozent aller Delikte finden nicht im Park, sondern in der direkten Umgebung statt.
Franco fordert eine umfassende, stadtweite Strategie, um der "Verelendung und Verwahrlosung" in der Region entgegenzuwirken. Laut ihm sollte man die Probleme nicht nur von einem Ort zum nächsten verdrängen. Als Reaktion auf die steigende Kriminalität plant der Senat, den Park einzuzäunen, obwohl der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bereits juristisch gegen diesen Plan vorgegangen ist. Ein Gefecht, das sehr wohl die Zukunft des Parks und seine Sicherheit beeinflussen könnte!
Details zur Meldung