Ein dramatischer Wandel im Bundestag zeichnet sich ab: Die Bundestagswahl steht am 28. September 2025 an, und immer mehr Abgeordnete ziehen sich aus der politischen Arena zurück. Dieser Rückzug ist nicht nur eine Entscheidung alter Hasen wie Alexander Gauland und Albrecht Glaser, die sich aus Altersgründen zurückziehen, sondern betrifft auch viele jüngere, potenziell erfolgreiche Politiker, die ihre Zukunft neu bewerten. Gründe sind vielfältig: Stress, gesellschaftlicher Druck, persönliche Frustration oder der Wunsch, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.
Die Liste der Abgänge ist lang und besorgniserregend: Nadine Schön, Yvonne Magwas und Katja Leikert, alle prominente Frauen der CDU, ziehen sich zurück und betonen den familiären Druck, dem sie ausgesetzt sind. Schön, seit 2009 im Parlament, und Magwas, die als Bundestagsvizepräsidentin diente, haben signifikante Positionen inne, doch persönliche Prioritäten überwiegen. "Es gibt kein Pöstchen in einem Verband, das auf mich wartet", sagt Leikert, während sie eine Rücksichtnahme auf ihre Kinder einfordert, die nun Teenager sind.
Frust und echte Gründe für den Rückzug
Auf der anderen Seite gab es hitzige Ankündigungen wie die von Canan Bayram, die sich öffentlich gegen ihre eigene Fraktion wandte und erklärte, sie wolle nicht mehr Teil einer Partei sein, die weniger Wert auf Menschenrechte legen würde. Dies zeigt eine tiefe Unzufriedenheit, die in den Gängen des Bundestages herrscht. Auch Yvonne Magwas ist frustriert von Verletzungen und Drohungen, die der politische Druck mit sich bringt. „Das ist nicht nur ein Job, das raubt Kraft“, klagt sie. Zusätzlich macht Kevin Kühnert von der SPD aus gesundheitlichen Gründen Schluss, was die Unsicherheit unter den Abgeordneten verstärkt.
Die Politiker scheinen ihren Platz in der Politik als ein Bereich zu betrachten, der nicht mehr lebenslanges Engagement – und Spaß – garantiert. Stattdessen ist es der Aufruf zur Rückkehr zu den eigenen Wurzeln und zur Familie, der die meisten dieser Rücktritte aus dem Bundestag anführt. Aus einer Mischung aus persönlichem Wohlbefinden und politischer Frustration wird deutlich: Die politische Bühne wird zum Risikofaktor für das persönliche Glück.
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