Die Situation für Winzer in Rheinland-Pfalz hat sich zunehmend verschärft. Steigende Produktionskosten, ein Rückgang des Weinkonsums und ein Überangebot auf dem internationalen Markt setzen die Weinbauern unter Druck. In dieser angespannten Lage hat die rheinland-pfälzische CDU ein Sofortprogramm mit sieben Punkten vorgestellt, um den Betrieben zu helfen. Fraktionschef Gordon Schnieder warnte davor, dass viele Winzerbetriebe in den kommenden Monaten vor dem Aus stehen könnten. Von den aktuellen Herausforderungen sind die mehr als 6.500 Weinbaubetriebe in Rheinland-Pfalz erheblich betroffen.
Der Vorschlag umfasst unter anderem die Einführung einer sogenannten "Rotationsbrache". Diese Maßnahme ermöglicht es Winzern, Teile ihrer Reben zu roden, um stattdessen Blühstreifen oder sogenannte "Biouniversitätsmaßnahmen" anzulegen. Dadurch sollen die Betriebe eine Prämie von 3.500 Euro pro Hektar und Jahr erhalten. Schnieder stellt jedoch klar, dass die Pflanzrechte der Winzer nicht verloren gehen dürfen, sodass sie jederzeit die Möglichkeit haben, die Flächen wieder für den Anbau von Wein zu nutzen.
Förderung des Steillagenweinbaus
Ein weiterer wichtiges Anliegen der CDU ist die Unterstützung des Steillagenweinbaus, der aufgrund seiner hohen Bewirtschaftungskosten besonders gefährdet ist. Schnieder verlangt eine erhebliche Erhöhung des Zuschusses für diese Anbauflächen und warnt vor negativen Auswirkungen auf die Kulturlandschaft aufgrund stillgelegter Weinberge.
Zusätzlich fordert die CDU, dass die Investitions- und Strukturbank (ISB) ein Programm für die Landwirtschaft auflegt, um unbürokratische, zinslose Darlehen für Weinbaubetriebe bereitzustellen. Dies soll den Betroffenen helfen, die aktuelle wirtschaftliche Krise zu überstehen.
Dringender Weinbau-Gipfel notwendig
Um nicht nur kurzfristige Sofortmaßnahmen zu ergreifen, sondern auch langfristige Lösungen zu entwickeln, plädiert die CDU für einen Weinbau-Gipfel. Dabei sollen alle relevanten Akteure zusammenkommen, um den deutschen und europäischen Weinbau international wettbewerbsfähig zu halten. Schnieder hebt hervor, dass ein koordiniertes Vorgehen unentbehrlich ist.
Die CDU zielt ebenfalls darauf ab, dass das Umweltbundesamt die Möglichkeit erhält, die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere für den Ökoweinbau, zu erweitern. Hierzu gehört auch die Zulassung von Kaliumphosphonat. Zudem sollten die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) besser ausgestattet werden, um die Winzer in dieser Krise umfassend zu unterstützen.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Streichung der Agrardieselrückerstattung durch die Bundesregierung, die aus Sicht der CDU unverzüglich rückgängig gemacht werden muss. Zudem wird eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage gefordert, um die wirtschaftliche Stabilität der Winzer zu gewährleisten.
Die aktuellen Marktbedingungen sind alarmierend: Insbesondere die Preise für Fasswein stehen oft nicht im Einklang mit den Produktionskosten. Schnieder berichtet, dass viele Winzer nicht wissen, wie sie ihre Bestände abbauen sollen, um Platz für den neuen Jahrgang zu schaffen. Diese Situation macht deutlich, wie drängend die erforderlichen Maßnahmen sind, um die Zukunft des Weinbaus in der Region zu sichern.
Die Landesregierung unter der Leitung von Ministerin Daniela Schmitt (FDP) hat bereits verschiedene Förderprogramme gestartet, um die bestehenden Herausforderungen zu bekämpfen. Diese beinhalten Diskussionen zur Absatzförderung von Weinen außerhalb Europas und den Abbau bürokratischer Hürden. Außerdem werden Programme zur betriebswirtschaftlichen Beratung, für Investitionen in Maschinen und für Risikoversicherungen angeboten.
Die Opposition sieht in diesen Initiativen jedoch nicht ausreichend, um den bedrohlichen Zustand des Weinbaus in Rheinland-Pfalz nachhaltig zu verbessern. Die CDU sieht die Notwendigkeit einer umfassenden Unterstützung für die Branche, um die traditionsreiche Kultur des Weinbaus langfristig zu bewahren.
Weitere Einzelheiten zu den Vorschlägen der CDU und deren Auswirkungen auf den Weinbau sind in einem Artikel von www.n-tv.de zu finden.
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