In Berlin, einer Stadt, die für ihre sexpositive Einstellung bekannt ist, wurde ein innovatives Bordell eröffnet, das digitale Sexpuppen anbietet. Das "Cybrothel", das erste seiner Art weltweit, sticht allerdings durch seine Homogenität hervor. Trotz der Vielfalt in der Berliner Fetisch- und Sexszene, zeigt sich hier ein Mangel an körperlicher Diversität.
Das Cybrothel hat sich darauf spezialisiert, die sexuellen Wünsche der Kundinnen und Kunden zu erfüllen, insbesondere jene, die sie sich nicht trauen, bei echten Personen zu äußern. Aber ein Besuch in den Räumlichkeiten offenbart ein unmissverständliches Muster: Die angebotenen Puppen entsprechen weitgehend dem traditionellen Schönheitsideal.
Ein einheitliches Schönheitsideal
„Wir sind leider nicht so divers, wie wir es gerne wären“, moniert Lisa Hahn, die Marketingmanagerin des Cybrothels. Obwohl das Unternehmen nach seiner Eröffnung im Jahr 2021 zunächst kurvigere Puppen anbot, wurden diese aufgrund mangelnder Haltbarkeit nach kurzer Zeit wieder aus dem Sortiment genommen. „Die Qualität war sehr schlecht“, so Hahn, denn viele dieser Puppen hielten nur wenige Nutzungseinheiten aus.
Laut Matthias Smetana, einem KI-Spezialisten, hat die Branche eine große Herausforderung: „Es gibt weltweit nur wenige Produzenten von solchen Puppen, und die meisten arbeiten auf einem Niveau, das nicht unseren hohen Ansprüchen genügt.“ Diese Qualitätsprobleme führten dazu, dass die Puppen ein unnatürlich schlankes Erscheinungsbild aufweisen. Tatsächlich werden sie in China produziert, wo Männer anscheinend definieren, wie die perfekte Frau auszusehen hat. Dies resultiert in überdurchschnittlich großen Brüsten und einer unerhört kleinen Taille, was zwei der Mitarbeiter als problematisch empfinden.
In der schnelllebigen Welt der digitalen Produkte stehen viele der Roboterpuppen nur für eine begrenzte Anzahl an Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung, oft nur für sechs Besuche. Die Suche nach funktionalen und langlebigen Puppen bleibt somit eine Herausforderung.
Doch es gibt Lichtblicke. Lisa Hahn kündigte an, dass bald die erste schwarze Puppe in den Dienst gestellt wird. „Dann werden wir endlich etwas diverser“, sagte sie und gab damit der Hoffnung Ausdruck, dass das Cybrothel in Zukunft breitere Körperideale und Hautfarben repräsentieren könnte.
Das Thema Diversität ist nicht nur im Bereich menschlicher Sexualität von Bedeutung, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Strömungen wider. In Berlin gibt es Bestrebungen, über die beschränkten Vorstellungen von Schönheit hinauszusehen und ein akzeptierendes Bild von unterschiedlichen Körperformen und -farben zu fördern. Das Cybrothel könnte, sollte es seinen Kurs ändern, zur Vorreiterrolle nicht nur in der Technologie, sondern auch in der sexuellen Vielfalt beitragen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich das Geschäft mit den Sexpuppen entwickeln wird und ob neue Designmöglichkeiten oder Hersteller den Weg zu mehr Diversität ebnen können. Angesichts der Herausforderungen, mit denen die Industrie konfrontiert ist, könnte eine positive Wende in der Produktion und den Angeboten des Cybrothels nicht nur für die Kunden von Vorteil sein, sondern auch für die gesamte Branche.
Für weitere Einblicke und eine umfassende Übersicht zu diesem Thema bietet sich ein Besuch auf www.berlin-live.de an, wo regelmäßig aktuelle Entwicklungen dieses faszinierenden Sektors behandelt werden.
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