Wolfsrisse in Oberösterreich: DNA-Analyse lässt Schäfer bangen!

Wolfsrisse in Oberösterreich: DNA-Analyse lässt Schäfer bangen!
In Oberösterreich sorgt ein Vorfall mit eleven toten Schafen in Schönau im Mühlkreis für Aufregung. Seit knapp zwei Wochen besteht der Verdacht auf Wolfsriss, doch eine offizielle Bestätigung steht noch aus. Das Wolfsmanagement Oberösterreich hat DNA-Proben genommen, die Auswertung könnte mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Experten rechnen mit einer Wartezeit von bis zu drei Wochen für die Ergebnisse. Der Vorfall ereignete sich in einem Gebiet, das als bekanntes Wolfsgebiet gilt, und die Schuldfrage scheint für viele bereits geklärt zu sein. Ähnliche Unsicherheiten bestehen in St. Georgen am Walde, wo am 22. Juli drei Schafe getötet wurden, und auch dort sind die Ergebnisse der DNA-Analysen noch ausstehend, einige Proben bleiben unklar. Zusätzliche Tests könnten sogar fünf bis sechs Wochen länger dauern.
In einem anderen bekannten Fall aus Rosenau am Hengstpaß wurde jedoch aufgeklärt, dass ein Kalb gerissen wurde, und die DNA-Analyse schloss den Wolf als Verursacher aus, da Fuchs und Hund identifiziert wurden. Die Ergebnisse aus Schönau im Mühlkreis sind entscheidend für die Debatte über den Umgang mit Wölfen in Oberösterreich. Dies zeigt, wie wichtig zuverlässige genetische Analysen sind, um den Verursacher solcher Vorfälle genau zu bestimmen. Die Komplexität dieser Untersuchungen wird auch durch den bundesweiten Wolfsmonitoring-Plan deutlich, der vom Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik koordiniert wird.
Genetische Analysen im Fokus
Die Bedeutung der genetischen Untersuchungen wurde zuletzt auch in Bayern thematisiert. In Farchant gab es kürzlich ähnliche Vorfälle mit Schafrissen. Das Landesamt für Umwelt hat herausgefunden, dass Hunde in der Vergangenheit als Verursacher identifiziert wurden, doch in zwei weiteren Fällen, datiert auf den 17. und 21. August, konnte die Beteiligung eines Wolfs nachgewiesen werden. Die betroffenen Nutztierhalter sind über die Ergebnisse informiert worden, doch selbst sie sind skeptisch und fordern eine weitere unabhängige Analyse.
Hermann Ostler, ein Hirte, äußerte seinen Zweifel an den Ergebnissen des LfU und führt an, dass in der Nähe von Ehrwald, wo 15 Schafe getötet wurden, ein Wolf vermutet wird. Diese Unklarheiten verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Behörden konfrontiert sind. Marcel Züger, ein Biologe an der ETH Zürich, wird am 31. August einen Vortrag über die Auswirkungen von Wölfen in der Schweiz und deren mögliche Übertragungen auf Bayern halten.
Wissenschaftliche Standards und Herausforderungen
Die genetische Analyse von Tierresten ist ein zentraler Bestandteil des Wolfsmanagements in Deutschland und wird seit 2010 systematisch durchgeführt. Über das Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik werden jährlich mehr als 6000 Proben bearbeitet, um Erkenntnisse über das Vorkommen von Wölfen zu gewinnen. Diese umfangreichen Untersuchungen sollen helfen, nur artenspezifische Informationen zu erhalten und die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen verschiedenen Wolfspopulationen zu klären. Die Ergebnisse der Analysen fließen in die Empfehlungen für das Management dieser Tiere ein und haben Einfluss auf die politischen Entscheidungen über den Umgang mit Wölfen in den betroffenen Regionen.
Die DNA-Analysen selbst sind komplex und kostenintensiv, was die Finanzierung durch die Bundesländer nötig macht. Eine Probe kostet zwischen 100 und 200 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer. Trotz der Herausforderungen im Wolfsmanagement lässt sich zunehmend feststellen, dass Wölfe sich seit den späten 1990ern in Deutschland etablieren und die genetische Homogenität der Bestände belegen, während gleichzeitig Hinweise auf Hybridisierungen mit Haushunden zunehmen.
Die Ergebnisse aus Schönau im Mühlkreis könnten folglich weitreichende Auswirkungen auf die Debatte über den Schutz von Wölfen und den Umgang mit ihnen haben. Die Situation bleibt angespannt, und die Landwirte sowie die Naturschützer warten gespannt auf die bevorstehenden Ergebnisse der DNA-Analysen.
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