In Peiting, einer der letzten Bastionen der Altpapiersammlungen im Landkreis Weilheim-Schongau, wird bald Schluss sein mit der Tradition! Bis September 2025 werden die lokalen Vereine, die bisher Altpapier und Pappe gesammelt haben, endgültig auf die Blaue Tonne umsteigen. Dies markiert das Ende einer Ära für die Gemeinde, die als einzige der fünf großen Orte im Landkreis noch auf die tatkräftige Unterstützung von Vereinen setzt.
„Peiting ist wirklich eine Ausnahmeerscheinung“, erklärt Claudia Knopp von der Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallgesellschaft (EVA). Während die benachbarte Stadt Schongau bereits vor über vier Jahren auf die Blaue Tonne umgestellt hat, hält Peiting noch bis zum bitteren Ende durch. Die Altpapiersammlungen, die für die örtlichen Vereine eine wichtige Einnahmequelle darstellten, brachten jährlich etwa 35.000 Euro ein. Doch die Menge an gesammeltem Papier sinkt dramatisch: von über 1.000 Tonnen in Spitzenzeiten auf nur noch 700 Tonnen im letzten Jahr. Ein besorgniserregender Trend, der sich weiter fortzusetzen scheint.
Der große Umstieg: Blaue Tonne für alle!
Im September 2025 wird Peiting, zusammen mit Hohenpeißenberg und den umliegenden Gemeinden, die Blaue Tonne einführen. Bis zu 3.300 Haushalte werden mit neuen Behältern ausgestattet, die alle vier Wochen geleert werden. Die neue Regelung könnte die Altpapiersammlungen der Vereine endgültig in die Geschichtsbücher verbannen. Dennoch gibt es Überlegungen, ob einige Vereine zentrale Sammelbehälter aufstellen könnten, um die Sammlung weiterhin zu unterstützen. Doch in anderen großen Orten im Landkreis ist der Zuspruch bisher ausgeblieben.
Der Rückgang der Altpapiersammlung ist alarmierend! Im Jahr 2023 wurden im gesamten Landkreis nur noch knapp 9.800 Tonnen gesammelt, wobei die Vereine den Großteil beisteuerten. Der Bürgermeister von Peiting, Peter Ostenrieder, sieht die aktuelle Situation kritisch. Die Zeit der Altpapiersammlungen neigt sich dem Ende zu, und die Bürger müssen sich auf die neue Realität mit der Blauen Tonne einstellen. Die Frage bleibt, ob dies die letzte Welle für die Vereine in Peiting sein wird oder ob es kreative Lösungen geben kann, um die Tradition am Leben zu halten.