Im Landkreis Weilheim-Schongau ist das Erntejahr 2024 geprägt von erheblichen Herausforderungen für die Landwirte. Bei einem Pressegespräch zur Erntebilanz wurde schnell klar, dass das Wetter in diesem Jahr eine entscheidende Rolle spielt. Der Landwirt Dominik Pentenrieder aus Fischen berichtete von Ernteeinbußen von bis zu 30 Prozent auf seinen Feldern. Feuchtigkeit und Regen machten den Anbau von Mais und Getreide besonders schwierig, was zu einer leidvollen Bilanz führte.
Das Jahr begann schon problematisch mit zu wenig Niederschlag im April, gefolgt von einem Überangebot an Regen, das die Qualität der Ernte beeinträchtigte. „Mais und Getreide sahen gut aus, aber die Qualität hat gelitten“, so Pentenrieder. Einige Felder wurden durch Hochwasser, verursacht durch einen Biber, komplett unbrauchbar.
Schwierigkeiten bei der Feldnutzung
Die extremen Wetterbedingungen sorgten nicht nur für hohe Feuchtigkeit, sondern auch für eine unzureichende Befahrbarkeit der Felder. Viele Landwirte mussten ihre Arbeiten immer wieder unterbrechen und hatten mit der Einsaat und Ernte von Brotweizen Schwierigkeiten. Wolfgang Scholz, der BBV-Kreisobmann, erklärte, dass die Erntequalität nicht den Erwartungen entsprach, was dazu führte, dass Weizen nicht in die Lebensmittelindustrie verkauft werden konnte, sondern als Rinderfutter endete.
Andreas Oswald, Vize-Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands, betonte, dass der Ertrag im Grünland sehr variierte. Regen machte es oft schwierig, den optimalen Zeitpunkt für das Düngen und die Heuernte zu treffen. Der sich verzögernde Heuschnitt bedrohte die Qualität des Futtergrases, was direkt die Milchproduktion der Viehzüchter beeinflusst. Eine verzögerte Heuernte, die erst im Juli möglich war, hatte zur Folge, dass die Landwirte auf teureres Kraftfutter zurückgreifen mussten, um das Defizit auszugleichen.
Ein weiterer diskutierter Punkt war das Umbruchsverbot, das es verbietet, Grünland in Ackerland umzuwandeln. Während Scholz für eine Aufhebung plädierte, argumentierte Stefan Gabler, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dass ein Umbruch massive CO2-Emissionen verursachen würde.
Kurzer Überblick über die Anbauflächen
Für das Jahr 2024 liegen derzeit noch keine Zahlen vor. Ein Rückblick auf die Anbauflächen des Vorjahres zeigt, dass auf rund 5.000 Hektar Ackerfläche in der Region vor allem Mais (2.028 Hektar) und diverse Getreidearten wie Winterweizen (642 Hektar) und Wintergerste (572 Hektar) angebaut wurden. Auch Ölsaaten und Eiweißpflanzen spielten eine Rolle, mit 19 Hektar Raps und 35 Hektar Ackerbohnen.
Die Bauern in Weilheim-Schongau stehen vor der Herausforderung, sich an die kontinuierlich wechselnden Wetterbedingungen anzupassen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um herauszufinden, wie sich die Ernte 2024 letztlich entwickeln wird. Die Situation bleibt angespannt, und die Landwirte hoffen auf eine Besserung der Wetterverhältnisse und damit auch ihrer Erntemengen. Weitere Details zu dieser Thematik sind in einem Artikel auf www.merkur.de zu finden.
Details zur Meldung