Am Sonntag erlebte der Traunsteiner Apfelmarkt eine Mischung aus großer Begeisterung und unverhofften Wetterkapriolen. Nach der Eröffnung strömten zahlreiche Besucher auf den Stadtplatz, sodass es an vielen Ständen zu langen Warteschlangen kam. Doch der Spaß wurde nach kurzer Zeit durch einen heftigen Platzregen abrupt unterbrochen. Viele Besucher suchten eilends nach einem trockenen Plätzchen, um nicht vollständig durchnässt zu werden. Kurzzeitig beruhigte sich das Wetter, was den Platz erneut füllte, doch bald darauf hatte der Regen wieder die Oberhand gewonnen und es folgte ein anhaltender Schauer.
„Das hätte ein Rekordmarkt werden können, so gut lief es am Anfang“, beklagte ein Standinhaber, der seine Äpfel von einer Streuobstwiese im Rupertiwinkel vermarktete. Das Wetter hatte jedoch zur Folge, dass er und viele andere Verkäufer einen Großteil ihrer frischen Waren wieder mit nach Hause nehmen mussten. Die Äpfel waren in diesem Jahr deutlich zahlreicher als im Vorjahr, da viele Standbetreiber bereits vor dem Markt begonnen hatten, Teile ihrer Ernte in Form von Gelees, Säften und anderen Delikatessen zu verarbeiten.
Vielfältige Produktangebote
Eine der erfreulichsten Entwicklungen für die Besucher war die breite Palette an angebotenen Produkten. Der Bund Naturschutz, der Landschaftspflegeverband und die Stadt Traunstein sorgten dafür, dass die Auswahl nicht zu eng gefasst wurde. Dies trug zur Attraktivität des Marktes bei. An vielen Ständen konnten die Besucher mit den Anbietern über außergewöhnliche Gartenfrüchte wie Glockenpaprika, Maroni oder besondere Zwiebeln fachsimpeln. Zudem bot es sich an, den Handwerkern bei der Arbeit zuzuschauen und deren Können live zu erleben. Der Austausch mit den Herstellern gilt als das „Salz in der Suppe“ des Marktes.
Zu Beginn des Marktes würdigte Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner den Einsatz der Organisatoren und der Beschicker. Pfarrerin Hannah von Schroeders sprach außerdem über das „Wunderwerk Apfel“ und bat gemeinsam mit Josef Schmalzbauer von der katholischen Kirche um den Segen für alle Beteiligten.
Leidenschaftlich gefragt waren auch die heimischen Walnüsse, die jedoch in diesem Jahr weniger nachgefragt wurden. Viele Besucher haben im eigenen Garten Nussbäume, die ihnen heuer mehr Ertrag lieferten als benötigt. Dennoch gab es auch viele Marktbesucher, die keinen eigenen Garten besitzen und sich über die regionalen Angebote freuten.
Beliebtheit der Quitten
Unter den Produkten erfreuten sich die Quitten großer Beliebtheit. Obwohl die Verarbeitung der festen Früchte eine Herausforderung darstellt, können sie allein durch ihren Duft, den sie über Wochen verbreiten, überzeugen. Ein paar Quitten in einer Schale auf dem Tisch sind für viele definitiv mehr als nur ein hübsches Deko-Element.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Marktes war die Möglichkeit zur Beratung über Obstsorten. Die Nachfrage nach Informationen war hoch, denn der Markt hat seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2001 an Bedeutung gewonnen. Die Kreisfachberater Markus Breier und sein Vorgänger Georg Unterhauser halfen den Besuchern bei der Bestimmung von Apfel- und Birnensorten, wobei viele Gäste auch Früchte ihrer eigenen Gärten mitgebracht hatten.
Zusätzlich waren verschiedene Organisationen und Verbände vor Ort. Die evangelische Jugend Traunstein bereitete frisch gebackene Apfelkücherl zu, die auf großes Interesse stießen. Auch die kleinen Obstbäume, die wie in den Vorjahren zum Pflanzen im eigenen Garten angeboten wurden, fanden viele neue Besitzer.
Insgesamt zeigt sich, dass der Traunsteiner Apfelmarkt trotz leichten Widrigkeiten eine wichtige Plattform für Anbieter und Besucher bleibt und interessante Einblicke in die Vielfalt heimischer Produkte sowie die direkte Interaktion zwischen Erzeugern und Verbrauchern ermöglicht. Details über die diesjährige Marktentwicklung finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.pnp.de.