In einem bemerkenswerten Projekt wurde das alte Anwesen der Familie Pletschacher im oberbayerischen Schleching von Grund auf saniert und erstrahlt nun in neuemGlanz. Dieses historische Gebäude, das bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, war zuvor als landwirtschaftlicher Betrieb bekannt und wird nun zu einem wahren Schmuckstück in der Ortsmitte, umgeben von Rathaus, Kindergarten und Landgasthof. Die Sanierung, die zahlreiche heimische Handwerker einbezog, fand große Aufmerksamkeit in der Gemeinde.
Thomas Pletschacher und Michael Seebauer übernahmen die Verantwortung für dieses herausfordernde Unterfangen, nachdem die Konzeptualisierung im Frühjahr 2023 begonnen hatte. Die eigentlichen Bauarbeiten starten im Herbst desselben Jahres. Pletschacher beschreibt die Umbauzeit als abenteuerlich, gekennzeichnet durch überraschende Herausforderungen, wie beispielsweise das Anheben von Möbeln über Balkone, da einige Räume nur schwer zugänglich waren. Eine der größten Herausforderungen erwies sich jedoch als die Lieferung maßgeschneiderter Sofas, deren Hersteller in Holland kurz vor der Auslieferung insolvent ging, was die gesamte Planung gefährdete.
Unterstützung von der Gemeinde
Bürgermeister Josef Loferer äußerte sich beim Tag der offenen Tür erfreut über den Erhalt der historischen Strukturen im Dorf und lobte die Bauherren für ihren Mut und ihr Engagement. Der Landtagsabgeordnete Konrad Baur schloss sich den Glückwünschen an und hob hervor, wie das Projekt Altes mit Neuem verbinden könne. Diese Sichtweise wird auch von Pfarrer Martin Straßer geteilt, der das Vorhaben als Belebung für das Bergsteigerdorf bezeichnete.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Nachhaltigkeit gelegt. Das Innendesign, unter der Beratung von Svenja Hansen von Bargtied Design, integriert viele regionale Produkte und Materialien. Die Stühle stammen erneut aus recyceltem Material, während das Geschirr von Rosenthal und die Gläser von Zwiesel kommen, beide repräsentativ für die bayerische Handwerkskunst. Hierbei werden auch historische Elemente, wie alte Balken, im neuen Design berücksichtigt.
Förderung und Auszeichnung
Der Vorsitzende des Amts für ländliche Entwicklung Oberbayern, Peter Oster, beschrieb das Projekt als vorbildlich und beabsichtigt, es für den „Bayerischen Staatspreis“ vorzuschlagen. In der Diskussion um Fördermöglichkeiten versicherte er den Bauherren, bis zu 35 Prozent der Kosten für die Sanierung und bis zu 30 Prozent für den Vorbereich als förderfähig zu betrachten. Diese finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten erhöhen die Attraktivität des Projekts und unterstreichen den Wert des Engagements der Bauherren.
Die Investitionssumme beträgt bisher rund 1,5 Millionen Euro und umfasst den Einsatz von drei Mitarbeitern, die sieben Tage die Woche im Einsatz waren. Ein weiterer positiver Aspekt der Modernisierung ist, dass die Bauherren auch das Erbe ihrer Familie im Auge hatten, als sie Anni Pletschacher, die Mutter von Thomas Pletschacher, zum Tag der offenen Tür einluden. Sie zeigte sich sichtlich stolz auf das, was aus dem alten Hof geworden ist.
Insgesamt ist der „Oidn Knoglerhof“ nicht nur ein architektonisches Meisterwerk sondern wird auch negative Assoziationen über die Modernisierung alter Gebäude widerlegen. Das Projekt steht als weiteres Beispiel für die Wichtigkeit, alte Strukturen in zeitgerechte Nutzung zu überführen, ohne dabei ihren Charakter zu verlieren. Für weitere Details zu dieser bemerkenswerten Renovierung empfiehlt sich ein Blick in die Berichterstattung auf www.traunsteiner-tagblatt.de.
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