Der Herbst ist eine festliche Zeit für Gartenliebhaber, die nun die Früchte ihrer Arbeit ernten können. Mit einem reichhaltigen Vorrat an frischem Obst und Gemüse ausgestattet, ist es nun wichtig, diese gesunden Lebensmittel optimal zu lagern, um sie über die kälteren Monate hinweg zu genießen. Dr. Lutz Popp, Experte des Bayerischen Landesverbands für Gartenbau und Landespflege e.V. (BLGL), hat einige wertvolle Ratschläge zur Ernte und richtigen Lagerung zusammengestellt.
Der beste Zeitpunkt zum Ernten von Gemüse ist an sonnigen Tagen. Laut Dr. Popp erreichen die Erzeugnisse an solchen Tagen ihre höchste Qualität an Aroma und Vitaminen, wobei der Nitratgehalt im Vergleich zu trüben, feuchten Tagen geringer ist. Nitrat, das eigentlich nicht schädlich ist, kann im Körper zu gesundheitlich bedenklichen Substanzen umgewandelt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, zur richtigen Zeit zu ernten und die Ernte trocken, kühl und ungewaschen zu lagern.
Ernte und Lagerung von Obst
Die Erntebedingungen für Obst ähneln denen für Gemüse. Besonders die schonende Handernte ist entscheidend, um die Früchte unbeschädigt vom Baum zu nehmen. Dr. Popp empfiehlt eine vorsichtige Drehbewegung beim Pflücken, um den Stiel zu erhalten. Dieser ist wichtig, um Verletzungen der Fruchtschale zu verhindern, welche zu schnellerer Verderblichkeit führen können.
Für die Lagerung von Gemüse bis zum Frühjahr eignet sich ein kühler, dunkler Ort wie ein Keller oder eine Garage mit Temperaturen um die 3 bis 5 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent. Ein praktischer Tipp ist, das Laub bei bestimmten Gemüsesorten wie Gelben Rüben und Sellerie vor der Einlagerung zu entfernen, um ein Welken zu verhindern. Andere Gemüsearten können sogar im Freiland bleiben, da sie Frost benötigen, um ihren Geschmack zu verbessern, wie etwa Grünkohl oder Rosenkohl.
Konservierungsmethoden: Trocknen, Einfrieren und Fermentieren
Trocknen und Dörren sind bewährte Methoden zur Konservierung von Obst und Gemüse. Durch das Trocknen werden wertvolle Nährstoffe erhalten, vorausgesetzt, dies geschieht bei kontrollierter Temperatur zwischen 30 und 50 Grad. Eine andere beliebte Methode ist das Tiefgefrieren. Hierbei bleibt die Qualität der Lebensmittel nahezu vollständig erhalten, solange frische Ernte verwendet wird. Dr. Popp rät, das Gemüse vor dem Einfrieren zu blanchieren, um die Haltbarkeit und Qualität weiter zu steigern. Das Gefriergut ist dann mehrere Monate haltbar und kann direkt zum Kochen verwendet werden.
Eine energiesparende Konservierung bietet das Einlegen und Fermentieren. Bei der Fermentation, insbesondere von Gemüse wie Weißkohl oder Karotten, entstehen durch die Milchsäuregärung zusätzliche Vitamine, die die Darmflora unterstützen. Für Sauerkraut zum Beispiel wird frisches, geschnittenes Gemüse mit Salz vermischt und in luftdichte Behälter gefüllt. Dies sorgt dafür, dass das Gemüse nicht von Schimmel befallen wird und lange haltbar bleibt. Ebenso hilft Essig beim Einlegen von Gemüse, indem er schädliche Bakterien abtötet und das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen hemmt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Herbst nicht nur Erntezeit, sondern auch eine Zeit des Lernens ist. Mit den wertvollen Tipps von Dr. Popp können Gartenliebhaber ihren Ertrag nicht nur optimal ernten, sondern auch über Monate hinweg genießen und so einen gesunden Vorrat für den Winter anlegen. Jeder Gärtner kann von diesen Erkenntnissen profitieren und seine Ernte effizient und nachhaltig lagern.
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