In Schweinfurt, einer Stadt im Herzen Deutschlands, hat ein bedeutendes Projekt den Wechsel der alten Kirche St. Anton in ein modernes Zentrum eingeleitet. Von 2018 bis 2022 wurde die 1952 errichtete Kirche umgebaut und in das Zentrum „casa Vielfalt“ transformiert, das nun als ein Ort der Begegnung für unterschiedliche Gemeinschaften fungiert. Am 15. Oktober 2024 wurden in einem feierlichen Rahmen drei Architekturpreise für diese bemerkenswerte Umgestaltung verliehen.
In der feierlichen Zeremonie, die im Foyer des Zentrums stattfand, sprach der Kirchenpfleger Ottmar Prell die Gäste an und betonte die wichtige Zusammenarbeit aller Beteiligten, die diesen Umbau ermöglicht hat. Besonders hervorzuheben war der Bayerische Denkmalpflegepreis in Bronze, der für den Erhalt denkmalgeschützter Bauwerke verliehen wird. Prell stellte fest, dass dieser Preis eine Würdigung der Innovation des Projekts darstellt, das in einer Zeit, in der andere Preisträger auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurückblicken können, dennoch eine eigene, frische Identität schafft.
Der Umbau als gesellschaftlicher Lichtblick
Architekt Christian Brückner bezeichnete das Projekt als „Leuchtturmprojekt“, welches die Strahlkraft der Kirche sowie des Caritasverbands demonstriert. Er hob hervor, dass das neu gestaltete Zentrum weit über die Stadtgrenzen hinweg bekannt geworden sei. „Menschen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt dieses Bauwerks“, erklärte Brückner, der zugleich optimistisch in die Zukunft blickt und betont, wie wichtig es sei, kulturelles Erbe auch für kommende Generationen zu bewahren.
Die Preisverleihungen wurden von einer fachkundigen Runde, bestehend aus Prell, Diakon Joachim Werb, Ingenieur Bernd Mittnacht und anderen Verstärkungen, durchgeführt. Die Preisplaketten wurden mit großer Vorfreude enthüllt und zieren nun den Eingangsbereich des Zentrums.
Die Preise im Detail
Der Umbau des St. Anton Komplexes wurde mit mehreren prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet. Dazu gehört der Bayerische Denkmalpflegepreis, der umschreibt, wie bedeutend der Erhalt von historischen Gebäuden ist. Zudem erhielt das Projekt den Otto-Borst-Preis, der hervorragende Sanierungen auszeichnet, und erfreute sich des „best architects award“ 2024, eine der renommiertesten Auszeichnungen in der Architektur, die die Qualität des Designs und der Ausführung anerkennt.
Eine technische Herausforderung während der Umgestaltung war das Umsetzen eines 27 Tonnen schweren Glasfensters, das, wie Ingenieur Bernd Mittnacht bemerkte, einen enormen Aufwand erforderte. Diese technischen Meisterleistungen sind nun durch die neuen Preisplaketten im Foyer weithin sichtbar.
Sorya Lippert, die Zweite Bürgermeisterin von Schweinfurt, hob die Wichtigkeit des Zentrums in der heutigen Gesellschaft hervor. „In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer diverser wird, muss ein Ort wie das casa Vielfalt Werte fördern, die für ein friedliches Miteinander unerlässlich sind“, äußerte Lippert.
Marion Hammer, die Koordinationsleiterin des „casa Vielfalt“, stellte das Konzept des Zentrums vor. Die Angestellten arbeiten an der Schnittstelle verschiedener Lebenswelten, um die Vielfalt zu fördern und Vorurteile abzubauen. Die offene Architektur des Zentrums ermögliche fließende Übergänge und rege Menschen dazu an, miteinander in Kontakt zu treten.
Im Hintergrund dieses Projekts stehen mehrere Institutionen, darunter die Kirchenstiftung St. Anton und der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Schweinfurt e. V., die in verschiedenen sozialen und bildenden Ansätzen zusammenarbeiten. Dazu gehören unter anderem Kindertagesstätten, Schulen, Selbsthilfegruppen sowie weitere Initiativen zur Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen in der Region.