In einer schockierenden Wende endeten gleich zwei Gerichtsfälle, die die Gesellschaft erschüttern: Ein Freispruch für einen 16-Jährigen im Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung und das Urteil gegen die Eltern eines verstorbenen Mädchens aufgrund fahrlässiger Tötung. Im ersten Fall entschied ein Gericht in Wien-Favoriten, dass bei der Verhandlung gegen den Jugendlichen, der sich an einer 12-Jährigen vergehen soll, nicht hinreichend nachgewiesen werden konnte, dass Gewalt im Spiel war. Die Jugendrichterin begründete ihren Freispruch damit, dass die Aussagen des Opfers nicht ausreichten, um die strengen Anforderungen an eine Verurteilung zu erfüllen. Dies führt zu einem Aufschrei in der Öffentlichkeit, insbesondere bei der Mutter des Opfers, die im Gerichtssaal in Tränen ausbrach und erklärte, es sei ein "Schlag ins Gesicht für mein Kind und alle anderen Opfer" (Heute.at).
Im zweiten Fall verurteilte das Landgericht Schweinfurt die Eltern eines 16-jährigen Mädchens, das an schwerer Unterernährung gestorben war, wegen fahrlässiger Tötung. Doch das Gericht sah von einer Strafe ab, da die Eltern, nach Auffassung der Kammer, schon ausreichend durch den Verlust ihres Kindes bestraft seien. Das stark untergewichtige Mädchen, das bei ihrem Tod nur noch 19 Kilogramm wog, war an multiplem Organversagen gestorben. Die Eltern hatten versäumt, nötige medizinische Hilfe zu leisten, obwohl ihre Tochter krank war. Trotz der schweren Vorwürfe etwaiger Gefährdung und versuchten Totschlags wurde das Urteil als nicht rechtskräftig erklärt, da sich die Angeklagten auf ihre Verantwortung beriefen und keine Rechtsmittel einlegten (Welt.de).
Beide Fälle werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen im Umgang mit Opfern sexualisierter Gewalt und den Vorwürfen gegen Eltern, die in schweren Fälllen versäumt haben, die nötige Hilfe zu leisten. Die gesellschaftlichen Reaktionen sind stark geprägt von Empathie für die betroffenen Jugendlichen und ihren Familien sowie Empörung über die Urteile. Die Mutter des vergewaltigten Mädchens kündigte an, für Gerechtigkeit zu kämpfen, während die öffentliche Diskussion über die Verantwortung von Eltern und Gerichten in solchen Sensibilitätsthemen weitergeht.
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