Die Atmosphäre in der Schweinfurter Stadtbücherei war an diesem Abend elektrisierend, als Bestseller-Autor Arno Strobel seine Zuhörer mit auf eine spannende Reise in die Welt seines neuen Psychothrillers „Stalker“ entführte. Die Lesung war nicht nur eine Gelegenheit, einen prominenten Autor hautnah zu erleben, sondern auch ein Einblick in die kreative Denkweise eines der gefragtesten Thriller-Schriftsteller im deutschsprachigen Raum.
Strobel begann die Veranstaltung mit einem eindringlichen Ratschlag an die Literaturfreunde im Saal: „Die ersten Seiten lesen ist entscheidend. Wenn es Sie nicht packt, dann ist das Buch möglicherweise nicht das richtige für Sie.“ Er machte die Zuhörer neugierig mit einem Ausblick auf die Geschichte um den Schauspieler Eric Sanders, der im Mittelpunkt seines Werkes steht. Stalking, so erklärte Strobel, sei nicht das Hauptthema des Buches, was die Rätselhafte und die Spannung nur weiter steigerte. Während er seine Lesepassagen vortrug, schaffte er es, die Charaktere lebendig werden zu lassen, jede Figur mit ihrer eigenen Tiefe und Geschichte auszustatten.
Ein Blick hinter die Kulissen eines Bestsellerautors
Im Dialog mit dem Publikum zeigte sich Strobel als humorvoller und offener Mensch, der die Atmosphäre auflockerte. Seine Interaktion war nicht nur informativ, sondern auch charmant; es fühlte sich an, als würde man sich bei einem netten Gespräch unter Freunden befinden. Zudem gab er persönliche Einblicke, die seine Schaffensweise erklärten. „Der Schluss steht bei mir immer zuerst fest“, erzählte er. „Das gibt mir die Möglichkeit, die einzelnen Handlungsstränge so zu verweben, dass sie am Ende schlüssig zusammenlaufen.“ Auch über das kreative Chaos, das manchmal in seinen Geschichten durch die Entwicklung der Charaktere entsteht, konnte er lachen. „Manchmal erweist sich eine Figur als so blöd, dass ich sie einfach killen muss.“
Ein weiteres Highlight der Lesung war die Offenbarung seiner Vorliebe für Stephen King, den er als seinen Lieblingsautor bezeichnete. „Stephen King ist der einzige Mensch, der über 20 Seiten über einen Briefkasten schreiben kann und es spannend bleibt“, sagte er schmunzelnd und offenbarte, dass in seinem Zuhause eine Wand für King gewidmet sei. Das unterstrich nicht nur Strebols Leidenschaft für das Schreiben, sondern auch die Bedeutung von Literatur in seinem Leben. Ingesamt hat er rund 2000 Bücher gesammelt, die seine Liebe zu Geschichten widerspiegeln.
Strobel ist ein erfolgreicher Schriftsteller, dessen Werke regelmäßig auf der Spiegel-Bestseller-Liste stehen. Doch trotz seines Erfolgs ist er bodenständig geblieben. Er zeigte sich dankbar für jede Unterstützung auf seinem Weg und verdeutlichte, wie wichtig ihm der Kontakt zu seinen Lesern ist. „Ich möchte nicht in großen Hallen lesen, wo ich das Publikum nicht sehen kann. Ich brauche diese Nähe,“ erklärte er, bevor er seine Bücher signierte und für Fotos posierte.
Die Büchereileiterin, Nicole Strohrmann, die selbst ein großer Fan von Strobels Werken ist, war von der Resonanz auf die Lesung beeindruckt. „Wir hätten dreimal so viele Karten verkaufen können“, sagte sie, während sie über die Pläne für zukünftige Lesungen sprach. Die Vorfreude auf weitere Veranstaltungen ließ die Menge in der Bücherei spüren, dass Arno Strobel in Schweinfurt wieder erwartet wird.
Die Lesung war nicht nur eine Feier der Literatur, sondern auch eine Erinnerung daran, wie wichtig persönliche Interaktionen zwischen Autoren und Lesern sind. Arno Strobel machte deutlich, dass er die Geschichten nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Leser erzählt. „Schaut mal, ob ihr in meinem nächsten Buch vorkommt“, sagte er augenzwinkernd und hinterließ bei allen Anwesenden das Gefühl, Teil seiner literarischen Welt zu sein. Ein echter Gewinn für die Kulturszene in Schweinfurt und ein undogmatisches Schaubild der Wertschätzung für Bücher und Geschichten.