
Am 12. April 2025 fand in Erlstätt, Grabenstätt, Bayern eine umfassende Übung der Rettungskräfte statt, die als „XL-Einsatzübung“ bezeichnet wurde. Über 200 Helfer, darunter Feuerwehrleute, Malteser Hilfsdienst und Rotes Kreuz, waren an dieser Simulation beteiligt, die die Herausforderungen eines Massenanfalls von Verletzten (MANV) exemplarisch darstellte. Rund 400 Zuschauer beobachteten, wie die Einsatzkräfte auf ein Szenario reagierten, in dem ein Bus im Straßengraben lag, ein Lkw umgestürzt war und mehrere PKWs beteiligt waren. Insgesamt wurden 22 „Verletzte“ simuliert, die teils schwer eingeklemmt waren. Dies verdeutlicht die zentrale Bedeutung solcher Übungen zur Vorbereitung auf reale Großschadenslagen, wie sie durch die DIN 13050 definiert sind.
Die Alarmierung der Kräfte erfolgte um 14 Uhr, wobei stellvertretender Kommandant Sebastian Muggenhamer die Einsatzleitung übernahm. Eine monatelange Vorbereitung unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Michael Wimmer stellte sicher, dass die Übung reibungslos ablief und die bestmögliche Kommunikation zwischen den verschiedenen Rettungsorganisationen getestet werden konnte. Die beteiligten Feuerwehren kamen hierbei aus Wolkersdorf, Grabenstätt, Chieming und mehreren anderen umliegenden Gemeinden.
Vorbereitung auf Notfälle
Ein zentrale Bestandteil der Übung war das Trainieren der Abläufe in Großschadenslagen, wobei insbesondere auch die Auszubildenden der Notfallsanitäter wichtige Erfahrungen sammeln konnten. In derartigen MANV-Situationen, wie sie beispielsweise bei Verkehrsunfällen oder Terroranschlägen auftreten können, müssen die regulären Rettungskräfte schnell an ihre Grenzen stoßen. Daher ist es entscheidend, durch Übungen wie diese, die Abläufe zu optimieren und ein klares Bild von den verschiedenen Triage-Kategorien zu haben. Hierbei werden Patienten nach Dringlichkeit ihrer Behandlung eingeteilt, was eine schnelle und effektive Versorgung ermöglicht.
Die Sicherungsmaßnahmen bei der Übung umfassten die Absicherung des Busses mit Seilwinden und Holzbohlen sowie das Entfernen mehrerer Scheiben zur schnellen Zugang für die Rettungsteams. Diese Teams waren darauf trainiert, die „Verletzten“ aus verschiedenen Fahrzeugen zu befreien. Damit wurde ein realistisches Bild einer typischen MANV-Lage geschaffen, in der oft viele Verletzte oder betreuungsbedürftige Personen auf einmal gerettet werden müssen. Die Relevanz dieser Übungen wird auch durch die Vielzahl möglicher Schadenslagen unterstrichen, die durch die Definition des MANV abgedeckt werden.
Positive Rückmeldungen und Auswertung
Die Übung dauerte rund eineinhalb Stunden und endete mit einer Nachbesprechung, die überaus positives Feedback von Kreisbrandrat Christof Grundner erhielt. Auch der Bürgermeister von Grabenstätt, Gerhard Wirnshofer, lobte das Engagement und die Professionalität der Rettungskräfte. Ein besonderes Dankeschön galt den Helfern und Unterstützern, insbesondere dem Abschleppunternehmen Rigra. Im Anschluss an die Übung gab es eine Brotzeit, bei der die Gemeinde Grabenstätt den Helfern für ihre Bemühungen dankte.
Diese Übung ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf reale Einsätze, da sie nicht nur die technischen Fähigkeiten der Retter schult, sondern auch die Kommunikation und Organisation unter den verschiedenen Organisationen bei einem Großschaden optimiert. Massenanfälle von Verletzten stellen hohe Anforderungen an die Einsatzorganisationen und deren Ressourcen, weshalb derartige Simulationen unverzichtbar für eine effiziente Notfallbewältigung sind.
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