Im Landkreis Traunstein hat das Hauptzollamt Rosenheim eine intensive Untersuchung wegen möglicher Schwarzarbeit initiiert. Rund 24 Zollbeamte waren zur Stelle, um die Aktivitäten auf einer Baustelle, auf der aktuell Entkernungsarbeiten durchgeführt werden, zu überprüfen. Bei diesem Einsatz trafen die Zöllner auf zehn Bauarbeiter, deren Identität und Status sich bald als von Interesse herausstellten: Neun Personen waren syrische Staatsbürger und einer stammte aus dem Jemen.
Ein augenfälliges Problem zeigte sich bereits bei der Überprüfung der Anmeldungen zur Sozialversicherung. In vier Fällen wurden diese erst nach der Kontrolle, also nach dem Eingreifen des Zolls, bei der zuständigen Meldebehörde nachgereicht. Dies wirft Fragen auf, ob der Arbeitgeber seine Pflichten erfüllt hat. Zudem ergaben die Prüfungen Unstimmigkeiten zwischen den angeforderten Lohnabrechnungen und den handschriftlichen Zeitaufschreibungen. Es deutet alles darauf hin, dass einige Arbeiter mehr Stunden gearbeitet haben, als im Nachhinein abgerechnet und bezahlt wurden.
Vor-Ort-Kontrolle
Die Zöllner führten ihre Überprüfung umgehend nach ihrer Ankunft durch. Diese Maßnahme war notwendig, da die Baustelle großflächig war und die Möglichkeit bestand, dass Arbeiter sich der Kontrolle entziehen könnten. Bei der Durchsuchung waren die Beamten aufgrund von Asbestarbeiten mit Atemschutzmasken ausgestattet. Die Sicherheit der Beamten und der Arbeiter hatten während des Einsatzes höchste Priorität.
Eine zusätzliche Herausforderung ergab sich aus den fehlenden Deutschkenntnissen vieler Arbeiter. Um präzise Informationen zu erhalten, wurde ein Dolmetscher für die arabische Sprache hinzugezogen. Dieser half den Zollbeamten während der Befragungen, die sich hauptsächlich um Arbeitsverhältnisse, Arbeits- und Ruhezeiten, Vergütung und die ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung drehten.
Die laufenden Ermittlungen zielen darauf ab, festzustellen, ob tatsächlich gegen das Mindestlohngesetz verstoßen wurde und ob der Arbeitgeber mit weiteren Konsequenzen rechnen muss. Diese Prüfung ist entscheidend, um Transparenz und Gerechtigkeit im Arbeitsmarkt zu fördern und um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Für weitere Informationen über diese Untersuchungen und andere zollrechtliche Angelegenheiten können Interessierte das Hauptzollamt Rosenheim kontaktieren oder die Webseite www.zoll.de besuchen.
Die Ergebnisse dieser Überprüfung werden mit Spannung erwartet, da sie Auswirkungen auf die zukünftige Handhabung und Kontrolle von Arbeitsbedingungen in der Bauindustrie haben könnten.
Details zur Meldung