Max Müller, der seit über zwei Jahrzehnten die Rolle des Michi Mohr in der beliebten ZDF-Serie „Die Rosenheim-Cops“ verkörpert, spricht offen über seine Erfahrungen, seine Karriere und die emotionale Verbindung, die er zu seiner Figur hat. Mit beinahe 560 Folgen hat er sich als einer der vertrautesten Gesichter im deutschen Fernsehen etabliert und bringt eine einzigartige Perspektive auf die Arbeit als Schauspieler mit. In einem aktuellen Interview schildert der 59-Jährige, wie es eigentlich dazu kam, dass er einen Polizisten spielt, obwohl er sich selbst als völlig ungeeignet für diesen Beruf einschätzt.
„Um Gottes willen – nein! Ich wäre für die Polizei vollkommen ungeeignet. Ich bin viel zu emotional. Mir würden sogar die Verbrecher leidtun“, sagt Müller, der mehr über seine „hausgemachte“ Beziehung zur Polizei verrät. Aufgewachsen in Klagenfurt, erinnert er sich an seine Kindheit, in der der Polizeichor der Stadt bei ihm zu Hause probte, was für ihn eine ganz spezielle Verbindung zu den Ordnungshütern darstellt.
Der Weg zum Schauspieler
Die Leidenschaft für die Schauspielerei wurde ihm nicht direkt in die Wiege gelegt, aber die Vorliebe für das Theater war in seiner Familie stets präsent. „Indirekt haben meine Eltern mir die Bühne nähergebracht“, erklärt er. Sein erster Auftritt fand bereits im Alter von drei Jahren während einer Muttertagsfeier statt. Seine Eltern, beide im Handel tätig, waren mit der Kunst der Selbstdarstellung bestens vertraut, was für Müller von Vorteil war, als er schließlich seinen Weg auf die Bühne fand.
Seine Karriere begann nicht als der aufrechte Polizist, sondern in der Rolle eines Häftlings in der österreichischen Produktion „Fleischwolf“. Diese Herausforderung, in einem so düsteren Kontext zu spielen, hat ihn geprägt und ihm Erfahrung in verschiedenen Rollen gegeben, wobei er auch die Herausforderung schätzt, sowohl gute als auch böse Charaktere darzustellen. „Ich liebe gute Rollen – egal, ob die gut oder böse sind“, sagt er, was seine Flexibilität und sein Interesse an facettenreichen Charakteren verdeutlicht.
Das Schauspielen als Hinweis auf menschliche Emotionen und Beziehungen hat Müller immer fasziniert. In der Serie „Die Rosenheim-Cops“, die seit ihrer Erstausstrahlung im Jahr 2002 ein Quotenhit ist, wirkt seine Rolle wie eine liebevolle Parodie auf das Krimigenre und hebt zwischenmenschliche Beziehungen hervor, anstatt sich nur auf die Morde zu konzentrieren. „Die wunderschöne oberbayerische Landschaft ist eine Art Hauptdarsteller“, sagt er, und betont, dass es nicht nur um die Mordfälle, sondern um die Menschen dahinter geht.
Auch wenn er nicht die Hauptrolle spielt, fühlt er sich gut in seiner Funktion als „Laufbursche“ der Kommissare aufgehoben. „Ich spiele ja einen Laufburschen, der an der Lösung der Fälle durchaus beteiligt ist. Der „Buffo mit Herz“ hat mehr Möglichkeiten, als man denkt“, bemerkt er schmunzelnd.
Die Fernsehlandschaft hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert, und der anhaltende Erfolg der „Rosenheim-Cops“ könnte als ein bemerkenswerter Glücksfall in der schnelllebigen Branche betrachtet werden. „Wir erfahren meistens erst im Januar, ob wir im März wieder drehen dürfen“, teilt Müller mit und bleibt optimistisch über die Zukunft der Serie, für die er weiterhin große Leidenschaft empfindet. „In so vielen Jahren verändert man sich. Und die Rolle verändert sich mit – das ist spannend!“
Diese konstante Weiterentwicklung als Schauspieler und der Wunsch, immer wieder neue Facetten seiner Figur zu entdecken, unterstreicht Müllers Liebe zur Kunst und den Auftritten, die er seit Jahren genießt. „Es gabert a Leich“ – ein Satz, der eindrücklich in jeder Folge zu hören ist, bleibt für ihn unvergessen, wobei er sich am meisten an einen besonderen Fall erinnert, in dem eine Leiche in einem Biersudkessel gefunden wurde.
Abseits der Dreharbeiten hat Müller auch Talente als Opernsänger und hofft, in Zukunft mehr von diesem Aspekt seiner Kunst in die Rolle des Michi Mohr einfließen lassen zu können. Trotz repetitiver Herausforderungen in seiner langjährigen Karriere zeigt er ein bemerkenswertes Maß an Enthusiasmus und Anpassungsfähigkeit, was ihn zu einer konstanten Figur im deutschen Fernsehen macht.
Nach über zwei Jahrzehnten in der Rolle fragt man sich unweigerlich, ob er nicht schon eine gewisse Lust auf neue Herausforderungen verspürt. „Das hab ich sicher. Aber es macht mir nix aus“, sagt er und fügt hinzu, dass neben Michi Mohr auch zahlreiche andere Projekte und Rollen auf ihn warten. Max Müller bleibt eine charmante und freundliche Präsenz in der Branche, die uns mit weiteren Geschichten erfreuen wird – egal, ob als Polizist oder als eine andere facettenreiche Figur.
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