Im Landkreis Rhön-Grabfeld wird in diesem Herbst das einjährige Bestehen als Fairtrade-Landkreis gefeiert. Die offizielle Anerkennung im Jahr 2023 markierte den Beginn zahlreicher Initiativen, die darauf abzielen, das Bewusstsein für fairen Handel und nachhaltigen Konsum zu fördern. Mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten hat der Landkreis aktiv an der Sensibilisierung der Bevölkerung gearbeitet.
Unter anderem haben die Schüler der Grundschule Hollstadt-Wollbach die Möglichkeit erhalten, verschiedene Aspekte des fairen Handels zu erkunden. Im Januar 2024 besuchten sie den Weltladen Bad Neustadt, wo der Handelsexperte Norbert Dietzel ihnen die Bedingungen im Kakaoanbau näherbrachte. Dies bot den Kindern eine wertvolle Perspektive auf globale Ungleichheiten, während andere Schüler in der Pecht Shoppingwelt Einblick in die Produktionskette von Kleidung erhielten.
Bildungsprojekte und Auszeichnungen
Der Landkreis hat 2024 ein umfassendes Bildungsprogramm initiiert, das über zehn Schulen umfasst und sich mit der Frage beschäftigt: „Wie fair ist die Welt?“ Diese Projekte fördern nicht nur das Verständnis für soziale Gerechtigkeit, sondern auch das Engagement der Schüler im Bereich nachhaltiger Konsum. Ein Höhepunkt war die Verleihung der Auszeichnung „Klasse mit Zukunft“ im Juli 2024. Vier Schulen, die sich besonders hervorgetan haben, wurden für ihren Einsatz für Fairtrade geehrt. Zudem haben Weltläden in Unterfranken mit ihrer Challenge „Gemeinsam die Welt verändern“ zur Sensibilisierung beigetragen.
Im April 2024 wird ein Workshop für Multiplikatoren des fairen Handels in Kooperation mit den Volkshochschulen angeboten. Der interaktive Ansatz des „Weltspiels“ wird den Teilnehmern helfen, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Besonders genannt werden hierbei Lehrkräfte und Bildungsinteressierte, die durch diese Maßnahmen weitergebildet werden sollen.
Kreativität im Fokus: Fotowettbewerb und Kochevent
Ein Fotowettbewerb unter dem Motto „Fair Handeln – Mitmachen und mitgestalten“ sollte die Kreativität der Jugendlichen anregen. Leider blieb die Resonanz, trotz guter Ideen, hinter den Erwartungen zurück. Die Veranstalter überlegen nun, wie sie in Zukunft besser auf die jüngere Zielgruppe eingehen können, um eine höhere Beteiligung zu erzielen.
Das Jahr endet mit dem Kochevent „Bio-Regional-Fair“ im November 2024, das als kulinarisches Highlight gefeiert werden soll. An diesem Event haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ein Drei-Gänge-Menü zuzubereiten und die Vorteile von bio-regionalen und fair gehandelten Produkten kennenzulernen. Die Veranstaltung soll, nach dem Erfolg des ersten Kochevents im Vorjahr, langfristig Teil des regionalen Bildungskonzepts werden.
In seinem Ausblick auf die kommenden Jahre bekräftigt der Landkreis, dass das Engagement für Fairtrade weiter ausgebaut werden soll. Man möchte mehr Menschen dazu motivieren, sich aktiv für eine gerechtere Welt einzusetzen und somit die Ideale des fairen Handels noch stärker in der Gesellschaft zu verankern.