Im bayerischen Regensburg entwickelt sich das neue Sozialpädiatrische Zentrum St. Martin der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) rasant weiter. Das beeindruckende Bauprojekt erstreckt sich über 1.189 Quadratmeter und wird nicht nur die Interdisziplinäre Frühförderstelle beherbergen, sondern auch eine Vielzahl von Beratungseinrichtungen. Diese Initiative zielt darauf ab, Kindern, die mit Behinderungen oder Entwicklungsauffälligkeiten kämpfen, umfassende Hilfe zu bieten und gleichzeitig den Eltern eine zentrale Anlaufstelle zu ermöglichen.
KJF-Direktor Michael Eibl betont die immense Wichtigkeit dieses Zentrums für die betroffenen Familien: „Die enge Zusammenarbeit von Fachkräften aus verschiedenen Bereichen wie Medizin, Psychologie und Sozialpädagogik wird zu erheblichen Vorteilen für die kleinen Patienten führen. Alle benötigten Dienste sind direkt verfügbar, wodurch alle Beteiligten die bestmögliche medizinische Versorgung im Sinne der Kinder erhalten.“ Die Bauarbeiten verlaufen planmäßig, was bedeutet, dass der Abschluss des Projekts für Herbst 2025 angestrebt wird.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit für die Kleinsten
Dr. Christina Kutzer, die ärztliche Leiterin des Zentrums, hebt hervor, wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist. Kinder mit neurologischen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten können in einem Umfeld behandelt werden, das verschiedene Fachrichtungen integriert, was den Heilungsprozess fördert. Sie beschreibt das Zentrum als einen vertrauensvollen Begleiter für Familien, die in verschiedenen Lebensphasen mit Herausforderungen konfrontiert sind, vom Säuglingsalter bis hin zum jungen Erwachsenenalter. Diese umfassende Betreuung soll den Kindern und ihren Angehörigen die bestmögliche Unterstützung bieten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frühförderstelle, die für Eltern von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen eine Anlaufstelle darstellt. Gerlinde Dubb, Leiterin des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums, erklärt, dass die IFS dafür sorgt, dass die Wartezeiten für Therapien reduziert werden. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Einrichtung 705 Erstkontakte und nahm 325 Kinder neu auf. Prognosen für 2024 rechnen mit einem Anstieg auf 750 Erstkontakte.
Bedeutung für die Region
Bezirkstagsvizepräsident Thomas Thumann hebt hervor, dass mit diesem Zentrum nicht nur physische Infrastruktur aufgebaut wird, sondern auch die Grundlage für eine bessere Zukunft vieler Kinder. „Unsere Vision ist es, jedem Kind die bestmögliche Förderung zu bieten, unabhängig von seinen Herausforderungen“, sagte er in seiner Ansprache, womit er die sozialen Verantwortung des Projekts unterstreicht. Regensburgs Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein zollte den verschiedenen Unterstützern Respekt, die zur Realisierung der Baumaßnahmen beitragen.
Ein großer Förderer des Projekts ist die Benefizaktion Sternstunden, die mit einer Million Euro zur Finanzierung des Zentrums beiträgt. Natalie Schmid, Geschäftsführerin von Sternstunden, betonte die Wichtigkeit, dass das Zentrum schnell in Betrieb genommen werden kann, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen schnellstmöglich zu helfen.
Der gesamte Bau- und Modernisierungsprozess ist auf insgesamt 12,34 Millionen Euro veranschlagt. Der Freistaat Bayern stellt hierbei den größten Zuschuss bereit. Umfasst sind sowohl der Neubau als auch die Renovierung des bestehenden Kinderzentrums, welches eine energetische und technische Modernisierung erfährt. Der Wechsel von den Planungen in die aktive Umsetzung ist ein bedeutender Schritt für das soziale Gesundheitswesen in der Region, der ohne die Unterstützung vieler engagierter Partner nicht möglich gewesen wäre.
Das Sozialpädiatrische Zentrum St. Martin wurde 1978 gegründet, es ist das zweitälteste seiner Art in Bayern. Hier erhalten Kinder und Jugendliche eine Vielzahl von Dienstleistungen, die von ärztlichen Untersuchungen über psychologische Beratung bis hin zu therapeutischen Angeboten reichen. Im Jahr 2022 betreuten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1.923 junge Patientinnen und Patienten, die auf eine integrative und individuelle Versorgung angewiesen sind.
Weitere Informationen zu diesem spannenden und wichtigen Projekt findet man auf bistum-regensburg.de.