Im Landkreis Traunstein stehen die Feuerwehren vor einer neuen Herausforderung: Zehntausende Fahrzeuge bewegen sich täglich durch die Tunnelanlagen in Altenmarkt, Ruhpolding und Surberg. Trotz bestehender moderner Sicherheitssysteme können Unfälle und Brände nie ganz ausgeschlossen werden. Um so besser gerüstet zu sein, hat eine Delegation des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Traunstein zusammen mit Vertretern der Staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg die „International Fire Academy“ in der Schweiz besucht, wo neue Ausbildungsstandards erlernt wurden. Kürzlich fand die erste Generalprobe eines neuen Lehrgangs für die Tunnelbrandbekämpfung in Altenmarkt statt, wie kfv-traunstein.de berichtete.
Die initialen Trainingsmaßnahmen in der Schweiz umfassten eine Woche intensives Üben in realistischen Tunnelanlagen, wobei die Teilnehmer wertvolle Erfahrungen sammelten. Unter der Leitung von Alexander Erber, dem Arbeitskreisleiter des KFV Traunstein, wurde an realistischen Einsatzszenarien gearbeitet, die vom Einsatz bei Vollbränden bis hin zur Evakuierung von Tunneln reichten. Um den besonderen Herausforderungen in Tunnelanlagen gerecht zu werden, wird ein anderes Vorgehen erforderlich: Atemschutztrupps agieren in Gruppen von fünf statt der gewohnten Zwei- oder Dreiertrupps. Dies ist entscheidend, um schnell und effektiv helfen zu können, wenn es darauf ankommt, berichteten fireworld.at.
Neues Ausbildungsangebot für Tunnelanlagen
Der neue Lehrgang, genannt „MFA-Einsatzleiter Tunnelanlagen – Führungsstufe C“, ist darauf ausgelegt, die Führungskräfte der Feuerwehren mit den spezifischen Einsatztaktiken in großen Schadenslagen vertraut zu machen. Besonderheiten wie die Erweiterung der Einsatzleitungen und der Einsatz von Funkkommunikation stehen im Fokus. Darüber hinaus beinhaltet der Lehrgang auch praktische Übungen direkt an den Tunnelanlagen, um die theoretischen Inhalte sofort in die Praxis umzusetzen. Diese Entwicklung ist das Ergebnis von anderthalb Jahren intensiver Planung und Kooperation zwischen der Staatlichen Feuerwehrschule und dem KFV Traunstein.
Die ersten Teilnehmer aus verschiedenen Feuerwehren absolvierten bereits den Pilotlehrgang und zeigten großes Interesse an den optimierten Ausbildungsangeboten. Die Vorbereitungsarbeiten und das Training sollen nicht nur den Feuerwehren der Tunnelanlagen in Ruhpolding, Surberg und Altenmarkt zugutekommen, sondern auch anderen Gemeinden die Möglichkeit bieten, von dem erlernten Expertenwissen zu profitieren, was die Sicherheit im Brandschutz erheblich erhöhen könnte, wie Christof Grundner, Kreisbrandrat, betonte.
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