Nürnberg – In einer Rewe-Filiale in Nürnberg hat ein Zettel, der an Selbstbedienungskassen ausgehängt wurde, kürzlich für Aufsehen gesorgt. Die Mitarbeiter versuchten auf kreative Weise, den Kunden zu erklären, wie sie an den Kassen effizienter scannen können. Selbstbedienungskassen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, aber die unterschiedlichen technischen Systeme können sowohl für Kunden als auch für Angestellte verwirrend sein. Laut dem Forschungsinstitut EHI nutzten im Jahr 2023 rund 5000 Geschäfte Selbstbedienungskassen, was einen sprunghaften Anstieg von 117 Prozent im Vergleich zu 2021 darstellt.
Der auf dem A4-Blatt verfasste Zettel begann mit eindringlichem Flehen: „Bitte, Bitte, Bitteeeeee“ und forderte die Kunden auf, jeden Artikel einzeln zu scannen, auch wenn diese äußerlich identisch sind. Diese Bitte war laut den Filialmitarbeitern notwendig, um technische Probleme zu vermeiden, die durch das Scannen ähnlicher Produkte entstehen können. Ein Kunde entdeckte den Zettel und teilte ein Foto davon im Subreddit „aberBitteLaminiert“, was sofort Diskussionen unter den Nutzern auslöste. Viele fanden den Zettel eher verwirrend und wiesen auf den komplizierten Satzbau hin.
Reaktionen auf den Zettel
Besonders die Formulierung „er/sie/es/divers“ sorgte in der Reddit-Community für Aufregung. Einige Nutzer fanden den Ausdruck unnötig und machten sarkastische Bemerkungen über die genderneutrale Sprache. „Ich verstehe nur Bahnhof“ ist eine der Reaktionen, die die Verwirrung unter den Nutzern wiederspiegelt. Ein anderer User erklärte, dass der Hinweis, Artikel einzeln zu scannen, nötig sei, um die Bestandsführung korrekt abzubilden. Ansonsten könnte das System fälschlicherweise annehmen, dass zwei ähnliche Produkte aus derselben Geschmacksrichtung gekauft wurden.
Obwohl das Anliegen der Mitarbeiter klar ist, ohnteo sie mit ihrer Botschaft auf eine Problematik, die nicht mit dem Geschlecht von Lebensmitteln zusammenhängt. Es ist nicht das erste Mal, dass Rewe-Mitarbeiter auf einem Zettel mit ihren Kunden kommunizieren. In der Vergangenheit hatten sie bereits andere Botschaften hinterlassen, die oft für belustigte Reaktionen sorgten.
Die Herausforderung der Selbstbedienungskassen
Selbstbedienungskassen haben sowohl Vorteile als auch Nachteile. Für viele Kunden bieten sie die Möglichkeit, schneller zu bezahlen, während andere Unterstützung benötigen. Der Anstieg der Selbstbedienungskassen zeigt, dass der Markt diesen Trend unterstützt. Gleichzeitig bleibt die Frage, wie gut Kunden sich mit den verschiedenen Systemen zurechtfinden. Die Mitarbeiter in den Geschäften haben dabei die Herausforderung, sowohl die Technik zu erklären als auch empathisch auf die Fragen der Kunden einzugehen.
In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es nicht ungewöhnlich, dass Kunden über neue Technologien und deren Handhabung frustriert sind. Die Reaktionen auf den Zettel verdeutlichen, dass es eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Geschäfte und dem Verständnis der Kunden gibt. Die Kommunikation sollte klar und verständlich sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
Rewe hat auf eine Anfrage zu den Inhalten des Zettels sowie den als queerfeindlich wahrgenommenen Formulierungen zurzeit nicht geantwortet. Ein tieferes Verständnis für die nötigen Abläufe an den Selbstbedienungskassen könnte helfen, solche Situationen in Zukunft zu vermeiden und gleichzeitig den Kundenservice zu verbessern. Für weitere Informationen und Details zu diesem Vorfall, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tz.de.