In der kleinen fränkischen Stadt Gunzenhausen wird Geschichte geschrieben - dort wird das stärkste Bier der Welt gebraut, und das ganz im Einklang mit dem berühmten deutschen Reinheitsgebot. Braumeister Georg Tscheuschner hat sich mit seinem Unternehmen „Schorschbräu“ einen Namen in der Welt der Braukunst gemacht. Es ist eine außergewöhnliche Leistung, das traditionell fränkische Bier deutlich über die Standards hinaus zu bringen.
In Bayern bewegt sich der Alkoholgehalt typischer Biersorten wie helles oder Weißbier meist um die fünf bis sechs Prozent. Doch während andere Brauereien bei diesem Gehalt bleiben, experimentiert Tscheuschner seit Jahren mit Techniken, die es ihm ermöglichen, immer höhere Alkoholwerte zu erreichen. Unterdessen bringt sein Ansatz nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch die Neugier vieler Bierliebhaber hervor, die bereit sind, für dieses außergewöhnliche Getränk tief in die Tasche zu greifen.
Die erstaunliche Reise zum Weltrekord
Die Leidenschaft für die Braukunst begann für Tscheuschner 1996, als er seine Spezialitätenbrauerei gründete. Er war auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, die im fränkischen Seenland besonders stark war. Tscheuschner erfüllt mit seinen Bierkreationen seinen eigenen Antrieb: „Ich habe schon immer versucht, bestehende Grenzen zu sprengen“, erklärte er in einem Gespräch.
Anfangs wurde ihm von einem Bekannten, einem Doktor des Brauwesens, allerdings gesagt, dass er mit einem Alkoholgehalt von 11 Prozent am Limit sei. Stattdessen schaffte er es, mit verschiedenen Verfahren diese Grenze ständig zu überschreiten. Besonders hervorzuheben ist das Eisbockverfahren, bei dem das Bier gekühlt und das gefrorene Wasser abfiltriert wird. So bleibt ein intensives, stark alkoholhaltiges Bier übrig.
Ein Wettkampf der Extraklasse
Der Weg zur Herstellung des stärksten Bieres der Welt führte Tscheuschner bereits 2007 in einen Wettkampf mit einer Berliner Brauerei. Den Rekord von 27,8 Prozent galt es zu übertrumpfen. Nach seinem Erfolg forderte eine schottische Brauerei ihn heraus, und so setzte sich ein reger Austausch auf der Suche nach dem stärksten Bier der Welt in Gang. Aktuell hält das „Schorschbräu“ den Rekord mit satten 57 Prozent Alkoholgehalt, wobei die strengen Vorgaben des Reinheitsgebots stets respektiert werden.
Doch nicht nur der Alkoholgehalt macht das Bier besonders. Der Preis ist ebenfalls ein Indikator für seine Exklusivität. Eine Flasche mit 0,33 Litern kostet nahezu 300 Euro, und bereits eine kleine Probierflasche von 40 Millilitern schlägt mit 29 Euro zu Buche. Auf Grund seiner Intensität soll das Bier in kleinen Schlucken genossen werden – mehr ein Genussmittel für Kenner als ein Getränk für die Massen.
Tscheuschner merkt zudem an, dass er auch Biere für die Liebhaber von „alkoholfreiem“ Bier im Sortiment hat, wie das Schorschweizen 13 oder das Schorschbock Ice 13, welche mit einem Alkoholgehalt von „nur“ 13 Prozent aufwarten. Ob er plant, seinen eigenen Rekord höher zu schrauben? Dem scheint er derzeit keineswegs hinterherzujagen. „Dafür müsste mich schon jemand herausfordern“, lacht der Braumeister am Telefon.
Das Ungewöhnlichste an Tscheuschner ist jedoch nicht nur sein Rekord, sondern die Fähigkeit, mit seinen Kreationen sowohl Tradition als auch Innovation zu vereinen, ohne dabei die Wurzeln des Reinheitsgebots zu verraten. Diese Balance macht sein „Schorschbräu“ zu einem einzigartigen Erlebnis in der Welt der Biere und hebt die fränkische Braukunst in ganz neue Höhen.
Für weitere Informationen über die Herstellung des stärksten Bieres der Welt und die Hintergründe zu Georg Tscheuschner und seiner Brauerei, finden sich vertiefende Details in einem aktuellen Bericht auf www.merkur.de.
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