In Thüringen laufen die Planungen für einen Neubau eines Hotels im Wartburgkreis, das aus 34 Zimmern und 60 Betten im ersten Bauabschnitt bestehen wird. Der Gastraum im Erdgeschoss bietet Platz für 115 Gäste. Der Neubau wird aus zwei U-förmig miteinander verbundenen Baukörpern bestehen, die von einem Innenhof umgeben sind. Dieser Innenhof dient sowohl als Zugang zum Hotel als auch als Aufenthaltsbereich für die Gäste.
Geplant ist zudem eine Dachterrasse, die sich auf dem Verbindungsstück zwischen den beiden Gebäudeteilen befinden soll. Der Abriss des ehemaligen Schlosses, das sich an der Stelle des neuen Hotels befindet, wurde bis März 2024 genehmigt. Dieses historische Gebäude, das als Fachwerk erbaut wurde und in den letzten 38 Jahren keiner Instandhaltung unterzogen wurde, wird aus Sicherheitsgründen abgerissen. Der Abriss soll im Februar oder März 2024 beginnen, wobei Rücksicht auf die dort ansässigen Fledermäuse genommen werden soll. Das neue Hotel wird sich im Design nicht mehr stark am ursprünglichen Schloss orientieren, da der Denkmalschutz weggefallen ist. Eine Entwurfsplanung für den Neubau existiert bereits, jedoch ist sie derzeit noch nicht öffentlich bekannt.
Weitere Abrissprojekte in Deutschland
Ein weiteres bedeutendes Abrissprojekt befindet sich in Planegg bei München, wo die alte Schlosswirtschaft, seit 1425 an der Handelsroute zwischen Starnberger See und München, abgerissen wird. Das Gebäude, das in seiner heutigen Form seit dem 18. Jahrhundert besteht, ist bereits seit mehreren Tagen Ziel eines Abrisses, da ein Bagger die Fassade einreißt und Lkw den Schutt abtransportieren.
Bereits am 8. Februar 2023 wurde eine Petition gegen den Abriss beim Bayerischen Landtag eingereicht, um die Entscheidung zu überprüfen. Die Umweltvereinigung Denkmalnetz Bayern hat Akteneinsicht bei der Höheren Denkmalschutzbehörde beantragt, um den Abriss zu verhindern. Kritische Stimmen, wie die des Denkmalschützers Florian Grüning, bezeichneten den Abriss als Verlust für Planegg. Der Eigentümer, Philipp von Hirsch, plant Nachfolgebauten in Form von Wohnungen.
DieAbrissgenehmigung wurde Anfang 2024 von der Regierung von Oberbayern erteilt, und der Abriss soll bis zum 15. April 2024 abgeschlossen sein. Dabei müssen artenschutzrechtliche Auflagen erfüllt werden, weshalb Dorit Zimmermann vom Bund Naturschutz betont, dass Vögel und Fledermäuse vor dem Abriss aus dem Gebäude entfernt werden müssen. Die Straße nach Starnberg bleibt seit Oktober 2023 wegen Einsturzgefahr der historischen Fassade gesperrt. Auch der Eigentümer lehnt einen angebotenen Sanierungszuschuss von über einer Million Euro als wirtschaftlich nicht zumutbar ab.
Das Beispiel des Hotels in Thüringen und der Abriss der Schlosswirtschaft in Planegg verdeutlichen aktuelle Entwicklungen im Umgang mit historischen Gebäuden und den Herausforderungen, die damit verbunden sind.
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