Speyer, die Stadt mit Geschichte, feiert ein ganz besonderes Jubiläum im November! Vor 175 Jahren war sie eine der ersten drei deutschen Städte, die Briefmarken herausgaben. Ein Meilenstein, der die Postgeschichte revolutionierte!
Im November 1849, auf Anordnung der Generalverwaltung der Königlichen Posten und Eisenbahnen in München, begann die Ära der gestempelten Briefmarken. Am 24. Oktober wurde beschlossen, dass Briefe nur noch mit diesen Marken frankiert werden dürfen. Zuvor mussten die Gebühren handschriftlich vermerkt werden – ein umständlicher Prozess, der nun der Vergangenheit angehört!
Die Anfänge der Briefmarken in Speyer
Das „Königlich Bayerische Oberpostamt“ in Speyer, das bis 1901 in der Alten Münz untergebracht war, bot Marken für einen, drei und sechs Kreuzer an, je nach Gewicht des Briefes. Die Entwertung der Marken erfolgte zunächst per Hand, später mit dem berühmten Mühlrad-Stempel, der eine Nummer trug, die den Postämtern zugeordnet war. Für Speyer war dies zunächst die Nummer 325, später 493. Diese Stempel waren bis 1869 in Gebrauch, bevor die Stadt eigene Ortsstempel erhielt, die bis heute bekannt sind.
Ein Verein mit Tradition
Der Briefmarkensammlerverein (BSV) Speyer hat diese spannende Geschichte aufgearbeitet. Gegründet 1907 und 1925 wiederbelebt, zählt der Verein heute 80 Mitglieder. Doch die Herausforderung ist groß: „Nachwuchs ist ganz schwer zu kriegen“, klagt Vorsitzender Markus Steuerwald. Um die Tradition lebendig zu halten, setzt der Verein auf Kooperation mit anderen Ortsvereinen und hat dank einer großzügigen Spende eine Werbeagentur beauftragt, um die Vereinsmedien neu zu gestalten. Ein Schritt, der frischen Wind in die philatelistische Gemeinschaft bringen soll!