In einem Aufsehen erregenden Prozess beginnt am heutigen Donnerstag in Weiden die Gerichtsverhandlung gegen einen 15-jährigen Jungen, der beschuldigt wird, einen siebenjährigen Mitschüler in einer psychiatrischen Klinik in Regensburg ermordet zu haben. Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2023, als der Jugendliche, der in einer geschlossenen Abteilung untergebracht war, mit einem Messer auf zwei weitere Personen, darunter einen Lehrer, attackierte. Der Schüler, der eine psychiatrische Erkrankung hat, erlag einen Tag später seinen Verletzungen, während der Lehrer und ein Erzieher ebenfalls schwere Blessuren davontrugen, als sie versuchten, den Angreifer zu entwaffnen. Laut der Generalstaatsanwaltschaft München erfolgen die Ermittlungen unter einem zunächst nicht auszuschließenden extremistischen Motiv, welches sich jedoch nicht bestätigte. Daher wird der Prozess nun als Mordverfahren behandelt, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, wie BR.de berichtete.
Die Anklage wirft dem Jugendlichen Mord, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor, wobei jedoch von einer erheblich verminderten Schuldfähigkeit ausgegangen wird. Dies steht im Zusammenhang mit seiner psychiatrischen Vorgeschichte, die bereits zu einem Aufenthalt in der Klinik aufgrund von Selbst- und Fremdgefährdung führte. Die Jugendkammer des Landgerichts Weiden hat bereits sieben Verhandlungstermine bis zum 14. Januar 2025 angesetzt, bei denen über 30 Zeugen und Sachverständige aussagen sollen. Sollte der Junge verurteilt werden, wartet eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren auf ihn, eventuell eine Isolierung in einer psychiatrischen Einrichtung, wie Nordbayern.de angibt.
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