München

Maddie McCann: Prozess gegen Hauptverdächtigen endet mit Acquittement!

Christian Brückner, der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann, wurde in einem separaten Sexualverbrechensprozess freigesprochen, was seine mögliche Entlassung im kommenden Jahr nach Jahren hinter Gittern in Deutschland zur Folge haben könnte – ein überraschendes Urteil, das die Ermittlungen zu Maddies Vermisstenfall zusätzlich erschwert!

In einem überraschenden Wendepunkt im Fall von Christian Brückner, dem Mann, der in den Verdacht geraten ist, mit dem Verschwinden von Maddie McCann in Verbindung zu stehen, wurde er am Dienstag in einem separaten Verfahren wegen sexueller Übergriffe freigesprochen. Ein Gericht in der norddeutschen Stadt Braunschweig entschied, dass die Beweise nicht ausreichen, um eine Verurteilung aufrechtzuerhalten. Dies könnte Brückner die Möglichkeit eröffnen, möglicherweise bereits im kommenden Jahr aus der Haft entlassen zu werden.

Brückner, ein 47-jähriger Deutscher, stand seit Februar wegen schwerer sexueller Vergehen vor Gericht. Der Staatsanwaltschaft warf man vor, er habe zwischen 2000 und 2017 in Portugal zwei sexuelle Übergriffe und drei Vergewaltigungen begangen. Diese Vorwürfe sind unabhängig von dem Fall Maddie McCann, die 2007 in Portugal entführt wurde. Der Staatsanwalt Christian Wolters teilte mit, dass die Staatsanwaltschaft gegen das Urteil Berufung einlegen werde, da man sich in der Auffassung sei, das Urteil sei fehlerhaft.

Unzureichende Beweise und Zweifel der Richter

Im Verlauf von fast vierzig Verhandlungstagen äußerten die Richter Bedenken hinsichtlich der Beweiskraft der vorgelegten Beweismittel. Insbesondere fehlte es an kriminaltechnischen Beweisen, wie etwa DNA-Spuren. Uta Engemann, die Vorsitzende der Kammer, erklärte am Dienstag, dass die Anklage nicht genügend substanzielle Beweise präsentierte. Diese Entscheidung stellt eine Niederlage für die Staatsanwaltschaft dar, die sich auf eine Verurteilung Hoffnungen gemacht hatte, um zusätzliche Zeit für die Ermittlungen im Maddie-McCann-Fall zu gewinnen.

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Maddie verschwand im Mai 2007, als sie gerade drei Jahre alt war, aus einer Ferienunterkunft in der Nähe von Praia da Luz. Die weltweite Suche nach dem kleinen Mädchen erlangte massive mediale Aufmerksamkeit und mobilisierte zahlreiche Ermittler sowie engagierte Helfer, die den Fall zur denkwürdigen Kriminalgeschichte machten.

Für die juristischen Nachforschungen ist es von Bedeutung, dass Brückner, der in der Vergangenheit in mehreren ähnlichen Fällen Schwierigkeiten hatte, unter dem Verdacht eines „sadistischen Psychopathen“ steht. Die Staatsanwaltschaft hatte diese Einschätzung in ihrem Plädoyer geäußert. Ein psychiatrischer Gutachter stellte fest, dass er zu den „gefährlichsten“ Straftätern zählt. Während des Verfahrens blieb Brückner stumm und gab keinen Kommentar zu den Vorwürfen ab.

Die Tatsache von Maddies Verschwinden

Die Verbindungen zwischen Brückner und dem Fall Maddie sind bemerkenswert. Zeitweise lebte Brückner in der Algarve, etwa zur gleichen Zeit wie die McCanns. Ein Mobiltelefon, das auf ihn registriert war, schickte in der Nacht des Verschwindens ein Signal in die Nähe der Ferienunterkunft der McCanns. Trotz der zahlreichen Indizien und schwerwiegenden Anschuldigungen gegen ihn ist Brückner bisher nicht wegen der Entführung von Maddie angeklagt worden.

In einem anderen laufenden Verfahren war er beschuldigt worden, mehrere Frauen über einen langen Zeitraum sexuell attackiert zu haben, darunter eine 72-jährige US-Amerikanerin, die er 2005 in Praia da Luz vergewaltigte. Solche Entwicklungen im Fall Brückner werden weiterhin intensiv beobachtet, insbesondere durch die Medien, die die Geschehnisse im Braunschweiger Gericht verfolgen. Brückner verbringt momentan eine siebenjährige Haftstrafe wegen dieser Vergewaltigung, aber mit dem bevorstehenden Vorstoß zur Berufung könnte sich seine Situation bald ändern.

Das Gerichtsurteil könnte nicht nur die Freiheit von Brückner beeinflussen, sondern wirft auch größere Fragen über die laufenden Ermittlungen im Zusammenhang mit Maddies Fall auf. Sowohl die deutschen als auch britischen Behörden bemühen sich um Klarheit. Wie es weitergeht, bleibt spannend und die Entwicklungen in diesem Fall werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, wie die Berichterstattung auf www.swissinfo.ch zeigt.


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