Am Mittwochmorgen, trotz strömenden Regens, waren Alex Hartmann, Holger Koppitz, Udo Busch und Horst Gallas bereits seit fast einer Stunde im Einsatz. Sie räumten den Müll am Tauberufer auf, den die Messebesucher hinterlassen hatten. „Der Weg an der Tauber hat oberste Priorität“, betont Hartmann, während er die ersten Metallfässer leert und gleichzeitig die Mülleimer in der Altstadt leert. Es handelt sich hierbei um eine routinierte Aufgabe für das Quartett, das an Messetagen immer unterwegs ist, um den Unrat der Besucher von Veranstaltungen wie der Michaelismesse zu beseitigen.
„Einer von uns lädt den Müll auf, während die anderen mit Rechen nachhelfen, damit die Kehrmaschine alles aufnimmt“, erklärt Hartmann. „Heute sieht es erstaunlich gut aus.“ Die Vorabendveranstaltung „Abend der Betriebe“ hatte zwar viele Besucher angezogen, jedoch blieb der Müll in Grenzen. „Im Prinzip könnte jeder Tag anders sein, und wir sind immer überrascht“, fügt er hinzu. Bereits seit 34 Jahren trägt er zur Sauberhaltung der Stadt bei, was ihm wertvolle Erfahrungen im Umgang mit unterschiedlichsten Situationen gegeben hat.
Müllsammeln als Teamarbeit
Die fünf Männer sind während der Messe für die Sauberkeit verantwortlich und müssen nicht nur Müll von den Besuchern, sondern auch Abfälle von den Essensständen und Marktkaufleuten entsorgen. „Der Hausmüll, der sensationellerweise immer mehr hier landet, ist ein großes Problem“, merkt Udo Busch an. Das zeigt die für alle lästige Tendenz, dass Leute ihren Abfall nicht mehr zuhause entsorgen, sondern einfach hier ablagern.
Die Schausteller befördern ihren Müll in blauen Säcken und Kartons, welche Koppitz mit einem Schwung auf den Anhänger des Bauhof-Transporters wirft. Hartmann erklärt: „Eine Sortierung macht wenig Sinn, da wir sonst nicht mehr rechtzeitig fertig wären.“ Nach den ersten Aufräumarbeiten voller Müll, die sowohl in der Festhalle als auch auf dem Festplatz stattfinden, begeben sich die Männer zur Sammelstelle. Besonders bei volleren Tagen mit viel Aktivität kommen oft zwei bis drei Anhänger Müll zusammen.
Während die Männer wochentags regelmäßig bis 11.45 Uhr unterwegs sind, verlängert sich deren Arbeit am Wochenende. Dann beginnen sie bereits um 5.30 Uhr, um auch Bereiche wie den Busbahnhof und den Parkplatz am Hofgartenschlösschen zu säubern.
Das ausgeglichene Müllaufkommen
Besonders auffällig ist die Sauberkeit um die Main-Tauber-Halle an diesem Mittwoch. Hartmann lobt die Sicherheitskräfte, die darauf achten, dass kein Müll nach draußen gelangt. In ärgerlicher Erinnerung bleiben ihm jedoch einige feucht-fröhliche Abende aus den Vorjahren, als die Aufräumarbeiten aufgrund des herumliegenden Scherbenmeers erheblich mühsamer waren.
Ab und an begegnen die Männer auch den unliebsamen Überbleibseln der wilden Partynächte – von Erbrochenem bis hin zu verlorenen Geldbörsen oder Handys. “Diese geben wir im Rathaus ab”, sagt Hartmann. Vor allem beim Aufsammeln des Mülls kommt es gelegentlich zu grotesken Begegnungen, wenn Partygäste ihre Notdurft an den unmöglichsten Stellen verrichten. Hartmann gibt allerdings zu, dass solche Vorfälle inzwischen weniger geworden sind, was auch auf die rückläufige Anzahl der Markt- und Essensstände zu schließen sei.
Sein Appell an die Messebesucher ist einfach: „Wenn jeder seine Abfälle in die Mülleimer wirft, hilft das ungemein.“ Als Ziel haben die Mitarbeiter des Bauhofs, die Veranstaltung zur Michaelismesse so sauber wie möglich zu halten – stets mit einem Lächeln und viel Teamgeist.
Bauhofleiter Jürgen May berichtet, dass während der acht Tage der Messe etwa acht Lasterladungen Müll anfallen. Dieser wird gesammelt und kurzfristig auf dem Gelände des Bauhofs zwischengelagert. Die erste Lkw-Ladung ist bereits am Dienstag in Richtung Kreismülldeponie in Dörlesberg geschickt worden. „Schnelligkeit ist wichtig, sonst ziehen angehäufte Essensreste Ungeziefer an“, warnt May und ergänzt: „Außerdem ist der Geruch kaum erträglich, besonders bei warmem Wetter.“ Diese Informationen stammen von www.main-echo.de.