Wenn in München die Wiesn gefeiert wird, verwandelt sich die Theresienwiese für viele Schausteller in ein vorübergehendes Zuhause. Besonders spannend ist die Geschichte von zwei Familien, die auf ganz unterschiedliche Weise auf Tradition setzen und ihre unternehmerische Identität pflegen.
Claus Konrad gehört zur Familie, die eine lange Geschichte mit dem Toboggan verbindet, einem Fahrgeschäft, das bereits seit 1933 auf der Wiesn steht. Sein historischer 100 Jahre alter Wohnwagen, in dem er aufgewachsen ist, hat eine zentrale Rolle in dieser Tradition. „Mein Papa Rudolf ist hier drin aufgewachsen“, erzählt der 56-Jährige, während er liebevoll an dem Bauwagen hantiert, den er vor etwa zehn Jahren restauriert hat. „Jeden Nagel haben wir erneuert“, fügt er hinzu, was die tiefe Verbindung zur Familiengeschichte verdeutlicht.
Luxus auf Rädern: Die Kaisers und ihr modernes Wohnmobil
Ganz anders präsentiert sich das Zuhause von Egon Kaiser und seiner Familie, die in einem hochmodernen Wohnmobil neben ihrem Bayern-Tower leben. Mit einer Größe von 12 Metern Länge und 5 Metern Breite lässt es kaum Wünsche offen. „Wir genießen hier alle Annehmlichkeiten“, sagt Egon Kaiser stolz und hebt hervor, dass sein Mobilheim mit Fernseher, Herd und sogar Waschmaschine ausgestattet ist. Während sich die Konrads in rustikalem Stil wohlfühlen, haben die Kaisers eine Kombination aus Tradition und modernem Komfort geschaffen.
Die Familie Kaiser, die in München ansässig ist und seit vier Generationen auf der Wiesn aktiv ist, hatte ihre Wurzeln im Zirkus. „Wir sind in vierter Generation auf der Wiesn, allerdings schon seit mindestens sieben unterwegs“, sagt Egon. Damit bringt die Familie nicht nur Fahrgeschäfte, sondern auch ein Stück Geschichte auf das Volksfest. Ihre Vorfahren waren einst Zirkusleute, und die Kaisers arbeiteten früher mit Tiershows, bevor sie in die Schausteller-Branche wechselten.
Gemeinsame Wurzeln, unterschiedliche Wege
Beide Familien zeigen auf ihre Weise, wie Traditionen gepflegt und weitergegeben werden können, auch wenn sich die Lebensstile stark unterscheiden. Die Konrads sind Wahrsagende der angekommenen Nostalgie und Uralten Geschichte, während die Kaisers das moderne Leben und die Vorzüge technologische Innovationen in ihre Tradition einarbeiten. „Wir sind dieses Wohnen nicht nur gewohnt, es bedeutet für uns auch schon lange keine Abstriche mehr“, erklärt Egon. Ihre Mobilität ist Teil ihres Lebensstils und ermöglicht es ihnen, mit ihrem Geschäft von Stadt zu Stadt zu ziehen.
Die Emotionen, die beide Familien den Wiesn-Besuchern vermitteln, sind jedoch ähnlich: Sie erinnern an die Wurzeln ihrer Geschichte und sind stolz darauf, Teil eines so bedeutenden Festes zu sein. „Die Tradition hochzuhalten, macht mich stolz“, sagt Claus Konrad und reflektiert über die Herausforderungen und Freuden des Schaustellerlebens.
Mit seinen nostalgischen Anklängen und der hochwertigen Ausstattung beider Wohnmobile wird schnell klar, dass die Wiesn ein Ort ist, an dem Vergangenheit auf Gegenwart trifft. Beide Familien zeigen, dass trotz unterschiedlichen Lebensstilen und Zugängen zur Schaustellerkultur eine gemeinsame Begeisterung für die Tradition und den Nervenkitzel von Fahrgeschäften besteht.
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