In einer alarmierenden Situation haben Mitarbeiter des Tierheims Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt über 30 Tiere aus einem überfüllten Animal-Hoarding-Haus gerettet. Diese Praxis, bei der Menschen eine unangemessene Anzahl von Tieren in ihren Wohnräumen halten, führt häufig zu Misshandlungen und gesundheitlichen Problemen der betroffenen Tiere. Tierheimleiterin Angelika Enzmann sieht dabei eine besorgniserregende Zunahme solcher Fälle in Franken. ‚Das wird immer mehr‘, erzählt sie, während sie auf die Mühe des Tierheims hinweist, die jährlich mehrere solcher Rettungsaktionen durchzuführen.
Im aktuellen Fall, der Anfang Oktober 2024 stattfand, haben die Helfer insgesamt drei Hunde, 16 Katzen und mehrere Ziervögel in ihre Obhut genommen. Die Umstände, unter denen die Tiere gehalten wurden, waren tragisch. Insgesamt wurden diese Tierschicksale von anderen Tierheimen, wie dem in Nürnberg, bestätigt, das kürzlich ebenfalls mit 70 vernachlässigten Tieren konfrontiert war.
Die traurige Realität der geretteten Tiere
Ein trauriges Kapitel dieser Rettungsaktion sind die Zustände, in denen einige der Tiere lebten. Nach Hinweisen des Veterinäramts machte sich das Tierheim bereit, die Tiere abzuholen. ‚Wir haben eingepackt, was geht‘, beschreibt Enzmann die hektische, aber notwendige Rettungsaktion, bei der insgesamt über 30 Tiere das grausame Schicksal hinter sich lassen konnten. Besonders bedauerlich ist das Schicksal einer Mutterkatze und ihrer sechs Neugeborenen, die, schwach und unterkühlt, leider nicht überlebten. Ihre Geschichte ist nur eines von vielen Beispielen, die die dramatischen Umstände verdeutlichen.
Dennoch gab es auch positive Geschichten – so wurde eine ältere Collie-Dame gerettet, die trotz ihrer langen Krallen und Aussichtslosigkeit nun ein neues Zuhause gefunden hat. Ihr Leidensweg, der durch einen Mammatumor und Unterernährung geprägt war, hat einen anderen Ausgang gefunden, als es in diesem Fall oft der Fall ist. Nicht alle Tiere hatten jedoch das gleiche Glück: Ein verwahrloster Kater und zwei weitere Tiere mussten aufgrund ihres kritischen Zustandes euthanasiert werden, was die Dringlichkeit solcher Rettungsaktionen unterstreicht.
Die Herausforderung der Vermittlung
Die Überlebenden stehen nun auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Das Tierheim Kulmbach hofft, ihre Zukunft positiv gestalten zu können. Dennoch sind noch viele Fragen offen: Impfungen müssen überprüft und Kastrationen bei einigen der Katzen geklärt werden. Unter den geretteten Tieren befinden sich auch zwei Lachtauben sowie die beiden Hunde, eine Chihuahua-Hündin namens Donna und ein Bulldogge namens Tyson. Das Tierheim hebt hervor, dass diese beiden unglaublich gut miteinander auskommen und sich nichts gegenseitig antun.
Die beiden Hunde haben nicht nur charakterliche Stärken, sondern auch ihre eigenen Macken: Tyson zum Beispiel hat die lustige Eigenart, Futternäpfe aus Plastik zu zerschmettern und die metallenen überall umzuordnen. Die Mitarbeiter des Tierheims laden Interessierte ein, sich bei ihnen zu melden, um Donna und Tyson – idealerweise zusammen – ein liebevolles Zuhause zu bieten. Solche Aufrufe sind nötig, um für die geretteten Tiere das passendes Umfeld zu schaffen.
Die Vorfälle in Kulmbach und die parallelen Fälle, die in anderen Teilen von Franken ans Licht kommen, werfen auch ein Licht auf die Notwendigkeit von Aufklärung und Prävention im Bereich des Tierschutzes. Mehr Informationen zu den aktuellen Fällen und zukünftigen Rettungsaktionen sind auf den örtlichen Nachrichtenportalen verfügbar, sodass Interessierte über die Fortschritte informiert bleiben können, wie www.infranken.de berichtet.