Ein letztes Aufbäumen! Kelheim Fibres, einstige Ikone der Viskosefaserproduktion, hat Insolvenzantrag gestellt! Doch kein Grund zur Panik – vorerst wird weiter produziert, während das Unternehmen versucht, sich durch ein Schutzschirmverfahren zu retten. Hinter diesem juristischen Begriff verbirgt sich der verzweifelte Versuch, mit einem Sanierungsplan die eigenen Existenz zu sichern. Der immense Druck durch fallende Preise asiatischer Konkurrenten und skyrocketing Energiekosten macht es dem traditionsreichen Unternehmen unmöglich, effizient zu arbeiten. Kelheim Fibres war jahrzehntelang führend in der Herstellung von Spezialfasern für Textilien und Hygieneprodukte.
Gruppenchef Craig Barker spricht Klartext: „Wir haben alles getan, um diese Situation zu verhindern!“ Der Fokus liege nun auf nachhaltigen Lösungen – und darauf, die Mitarbeiter, Kunden und Partner bestmöglich zu unterstützen. Die Stadt Kelheim reißt jedoch keine Jubelschreie aus: Bürgermeister Christian Schweiger bezeichnete den Schritt als tiefberührend für die Belegschaft, war jedoch erleichtert, dass der Betrieb durch das Schutzschirmverfahren weiter bestehen könnte. Die Stadt hat sich bereits finanziell engagiert, um das Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren.
Ein turbulentes Jahr für Kelheim Fibres
Der Druck auf das Unternehmen ist alles andere als neu. Bereits im Laufe des Jahres häuften sich die Signale der finanziellen Instabilität. Trotz stabiler Nachfrage kämpfte Kelheim Fibres gegen die steigenden Rohstoffpreise und wurde zum Ziel der Energiekrise infolge des Ukraine-Konflikts. Zusätzlich erwies sich der Ausfall beim Bundesförderprogramm als herber Rückschlag. Während auf Millionenhoffnungen hingearbeitet wurde, wurde Kelheim Fibres in der ersten Runde der geförderten Unternehmen nicht berücksichtigt – eine weitere Hiobsbotschaft!
Mit rund 500 festangestellten Mitarbeitern im direkten Sog der Insolvenz und unzähligen zusätzlichen Arbeitsplätzen über Leiharbeiter und Fremdunternehmen ist die Lage angespannt. Kelheim Fibres könnte bald nicht nur von der geschäftlichen, sondern auch von der menschlichen Seite ein Gesicht verlieren. Wird der einstige Branchenriese sich aus dieser Misere befreien können? Die Zukunft bleibt ungewiss!