Im Landkreis Haßberge rückt eine neue Partnerschaft ins Licht der Öffentlichkeit. Die Mitgliedern des Kreisausschusses haben eine Empfehlung ausgesprochen, die bestehende Zusammenarbeit mit dem polnischen Landkreis Klobuck um eine „Solidaritätspartnerschaft“ mit der ukrainischen Stadt Mostyska zu erweitern. Diese Entwicklung wurde von Landrat Wilhelm Schneider (CSU) initiiert, um die trilaterale Zusammenarbeit zwischen den drei Regionen auszubauen.
Der Landkreis Haßberge hat sich in den letzten Jahrzehnten als aktiver Partner in Europa etabliert, indem er freundschaftliche Beziehungen mit verschiedenen Regionen unterhält, darunter mit dem District du Tricastin in Frankreich und Kyriat Motzkin in Israel. Einzig die Partnerschaft mit Lindesberg in Schweden ruht momentan aufgrund regionaler Beschlüsse.
Intensivierte Unterstützung für Mostyska
Marcus Fröhlich, Geschäftsführer im Landkreis, erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit mit Klobuck bereits seit vielen Jahren besteht. Hilfstransporte haben bereits verschiedene Güter wie Schulbusse und medizinische Ausstattungen nach Polen geliefert, was zeigt, wie ernst es dem Landkreis Haßberge mit der Unterstützung seiner Partnerregionen ist. Zudem unterhält Klobuck seit längerem eine Partnerschaft mit der Westukrainischen Stadt Mostyska, die durch den Ukraine-Konflikt an Bedeutung gewonnen hat.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich die Beziehung zur Stadt Mostyska intensiviert. Der Landkreis Haßberge hat Unterstützung geleistet, indem verschiedene Hilfsgüter wie Hubarbeitsbühnen und Multifunktionsbagger bereitgestellt wurden. Um die Kooperation zu festigen, hat Landrat Wilhelm Schneider im November 2023 die Stadt Mostyska besucht und sich vor Ort einen Überblick verschafft. Diese Erkundungsreise soll helfen, die langfristige Unterstützung sicherzustellen.
Stephan Kolck, der Partnerschaftsbeauftragte für Klobuck, hat betont, dass die Notwendigkeit, neue Signale für die Partnerschaft mit Mostyska zu setzen, zunehmend wichtig ist. Er sieht in dem sogenannten „Dreiecksprojekt“ nicht nur die Möglichkeit der Unterstützung, sondern auch einen Zugang zu EU-Fördermitteln für die Stadt Mostyska.
Landrat Wilhelm Schneider äußerte sich optimistisch über die Umsetzung und stellte fest, dass die Einbindung der Stadt Mostyska in die Partnerschaft mit Klobuck wenig zusätzlichen Aufwand für den Landkreis Haßberge verursachen würde. Diese konstruktive Zusammenarbeit könnte auch helfen, Transporte in den Osten zu erleichtern, was die logistische Handhabung für alle Beteiligten verbessern würde.
Bevor allerdings konkrete Schritte zur Festlegung der Partnerschaft unternommen werden, wird der Kreistag um Zustimmung gebeten. Diese Zustimmung ist eine Voraussetzung für den Entwurf eines gemeinsamen Vereinbarungstextes mit der Stadt Mostyska.
Finanzielle Überlegungen und anstehende Entscheidungen
Aber nicht nur die internationalen Beziehungen standen auf der Agenda des Kreisausschusses. Auch die finanzielle Situation des Landkreises wurde thematisiert. Kreiskämmerer Tim Kestel berichtete über die finanziellen Herausforderungen der letzten Jahre und die damit verbundenen Kosten, die die Haßbergkliniken und die Medizinischen Versorgungszentren belasteten. Die Aufwendungen während der Jahre 2016 bis 2021 beliefen sich auf insgesamt 28,9 Millionen Euro, was die finanzielle Lage des Landkreises als „mittlerweile angespannt“ charakterisiert.
Zusätzlich wurden Empfehlungen für die Wahl der ehrenamtlichen Verwaltungsrichter ausgesprochen, während gleichfalls die Notwendigkeit überplanmäßiger Aufwendungen in verschiedenen Bereichen des Landkreises festgestellt wurde. So müssen sowohl die Kosten für Unterkunft als auch die finanzielle Unterstützung im Asylbereich angehoben werden. Diese Entscheidungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Verwaltung des Landkreises und müssen zügig angegangen werden, um den Herausforderungen gerecht zu werden.
Für nähere Informationen zu den Hintergründen dieser Entwicklungen wird auf die detaillierte Berichterstattung der Medien verwiesen, insbesondere auf die Artikel von www.mainpost.de.