Gerüche sind oft ein zweischneidiges Schwert: Sie können schöne Erinnerungen hervorrufen oder, wie im Fall am Mittwochmorgen am Haßfurter Bahnhof, zu unangenehmen Situationen führen. Die Freiwillige Feuerwehr Haßfurt wurde alarmiert, nachdem ein unbekannter Stoff in der Bahnhofshalle wahrgenommen wurde. Menschen mussten aufgrund eines beißenden Geruchs in Alarmbereitschaft versetzt werden, und eine Person klagte sogar über Atembeschwerden.
Um 10:15 Uhr wurde die Feuerwehr verständigt. Der Geruch war als unangenehm und undefinierbar beschrieben worden, während die betroffene Person Probleme mit der Atmung hatte. Trotz der Tatsache, dass die Feuerwehr am Einsatzort ankam, war es nicht sofort möglich, die Quelle des Geruchs zu ermitteln. Die ersten Maßnahmen umfassten die Versorgung der betroffenen Person, bis ein Rettungswagen eintraf.
Ein mysteriöser Geruch und seine Erforschung
Als die Feuerwehr am Bahnhof eintraf, wurde sofort ein Trupp unter Atemschutz ausgesandt, um mit einem Mehrgasmessgerät die Situation zu beurteilen. Nach einem ersten Außencheck war der Geruch auch außerhalb des Bahnhofs zu riechen, was dazu führte, dass der Bereich um den Bahnhof vorübergehend abgesperrt werden musste. Die Einsatzkräfte richteten einen Sicherheitsbereich ein, bevor es zur eigentlichen Untersuchung des Bahnhofsgebäudes kam.
Die Messungen der Feuerwehr ergaben jedoch keine klaren Ergebnisse, was auf die Notwendigkeit einer zusätzlichen Expertenhilfe hinwies. Der Fachberater für Gefahrgut und ein ABC-Erkunder wurden angefordert, um mit spezialisierten Messgeräten und Prüfröhrchensätzen eine genauere Analyse durchzuführen.
Essigsäure als Übeltäter identifiziert
Durch die erweiterten Möglichkeiten der Messung konnten die Spezialkräfte schließlich herausfinden, dass es sich bei dem Stoff um Essigsäure handelte. Ein kleiner Fleck auf dem Boden stellte sich als Quelle des unangenehmen Geruchs heraus. Die Feuerwehr setzte Chemikalienbinder ein, um die Essigsäure sicher zu beseitigen. Im Anschluss wurde das Gebäude mit Hochleistungslüftern belüftet, um die Luft zu reinigen.
Obwohl weitere Messungen im Gebäude vorgenommen wurden, konnten keine weiteren gefährlichen Stoffe festgestellt werden, sodass der Einsatz nach rund zwei Stunden erfolgreich abgeschlossen und das Bahnhofsgebäude an die Bundespolizei übergeben werden konnte. Die Feuerwehr war mit einer beträchtlichen Anzahl von Einsatzkräften vor Ort: Die Feuerwehr Sand war mit zwei Fahrzeugen und acht Personen anwesend, während die Feuerwehr Haßfurt mit vier Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften unterstützte. Auch die Bundespolizei und das Bayerische Rote Kreuz waren an der Einsammlung beteiligt.
Die Feuerwehr Haßfurt ermutigt die Bevölkerung, bei ungewöhnlichen Gerüchen oder ähnlichen Vorfällen umgehend die Feuerwehr oder andere zuständige Behörden zu informieren, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Informationen zu dem Vorfall und weiteren Details sind in einem Artikel von www.mainpost.de nachzulesen.