Habichtskäuze kehren zurück: Wiederansiedlung im Almtal gestartet!

Im Almtal wird die Wiederansiedlung des Habichtskauzes vorangetrieben, um eine genetisch vielfältige Population in Österreich zu etablieren.
Im Almtal wird die Wiederansiedlung des Habichtskauzes vorangetrieben, um eine genetisch vielfältige Population in Österreich zu etablieren. (Symbolbild/DNAT)

Almtal, Österreich - Die Rückkehr des Habichtskauzes (Strix uralensis) in Europa hat jüngst ein neues Kapitel aufgeschlagen. Bereits seit 2009 arbeiten Experten des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung und der Österreichischen Vogelwarte an der Wiederansiedlung dieser Art in Österreich. Hauptverantwortlich für das Aussterben der Habichtskäuze sind Abschüsse und der Verlust ihres Lebensraums, insbesondere naturnaher Laubmischwälder mit alten Bäumen. Der Almtal wird als neuer geeigneter Standort betrachtet, wobei das Projekt in Wien und Niederösterreich vielversprechende Fortschritte zeigt, auch wenn die Population noch fragil ist, berichtet die Kleine Zeitung.

Die ersten Habichtskäuze wurden vor mehr als 15 Jahren im Biosphärenpark Wienerwald und im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich freigelassen. Diese Tiere sind nicht wanderfreudig und bleiben in der Regel innerhalb von 50 bis 60 Kilometern von ihrem Geburtsort. In den kommenden Wochen sollen fünf bis zehn weitere Habichtskäuze in einem Gehege gehalten werden, um sie schließlich um ihren 90. Lebenstag in die Freiheit zu entlassen. Unterstützt durch Futter, bis sie selbstständig jagen können, zielt das Projekt darauf ab, eine stabile Population von 20 bis 30 Brutpaaren zu erreichen.

Erfolgreiche Rückkehr nach Deutschland

Ein weiterer positiver Aspekt der Rückkehr der Habichtskäuze ist der Erfolg von Wiederansiedlungsprojekten in Deutschland, wo die Brutpopulation des Habichtskauzes erstmals außerhalb des Nationalparks Bayerischer Wald festgestellt wurde. Zwei Brutpaare mit insgesamt fünf Jungtieren wurden im Naturpark Steinwald entdeckt. Dies ist ein bedeutender Erfolg, der auf ein Wiederansiedlungsprojekt des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität e.V. (VLAB) zurückgeht, welches vor acht Jahren initiiert wurde. Projektleiterin Michaela Domeyer beschreibt die Entdeckung dieser Brutpaare als wichtigen Meilenstein für die Bemühungen im Artenschutz.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der Wiederansiedlung 83 junge Habichtskäuze ausgewildert, die aus zoologischen Einrichtungen und Falknereien in Deutschland, Frankreich und Belgien stammen. Ziel ist es, eine genetisch vielfältige Population in Nordostbayern und Nordwestböhmen zu schaffen und diese mit der isolierten Population im Bayerischen- und Böhmerwald zu vernetzen. Die Rückkehr des Habichtskauzes trägt nicht nur zum Artenschutz bei, sondern auch zur Steigerung der biologischen Vielfalt in Deutschland, wie Landschaft Artenschutz unterstreicht.

Naturschutz und Lebensraumgestaltung

Um den Habichtskäuzen eine erfolgreiche Ansiedlung zu ermöglichen, werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen. In Bayern etwa werden 200 Nistkästen im Kerngebiet des Auswilderungsgebiets installiert, um den Bruterfolg zu unterstützen. Projektleiterin Michaela Domeyer hebt die Bedeutung der genetischen Vielfalt für das langfristige Überleben der Art hervor. Zudem werden Waldbesitzern Informationen über die Bedeutung typischer Strukturelemente für den Habichtskauz vermittelt, während die Projekte auch den Lebensraum der Tiere fördern. Dazu zählen die Erhaltung und Schaffung von Gewässern, offenen Flächen im Wald und Totholz.

Zusammenfassend zeigt die Wiederansiedlung des Habichtskauzes, wie durch gezielte Naturschutzmaßnahmen und die Vernetzung bestehender Populationen der Artenschutz aktiv gefördert werden kann. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland sind die Fortschritte vielversprechend, und die Hoffnung auf eine florierende Population des Habichtskauzes in ihren ursprünglichen Lebensräumen wächst.

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Ort Almtal, Österreich
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