In den ruhigen Isartaler Tälern braut sich etwas zusammen, das die Katholiken in Mittenwald und Umgebung beschäftigt. Die beiden Seelsorger, Korbinian Wirzberger und Cezary Liwinski, stehen vor ungewisser Zukunft. Der Personalumbau innerhalb der Erzdiözese München-Freising hat sich nun auch stark auf die Pfarrgemeinden in dieser Region ausgewirkt.
Pfarrvikar Korbinian Wirzberger, der weniger als ein Jahr nach dem Ruhestand seines Vorgängers, Pfarrer Michael Wehrsdorf, unter Druck steht, weiß nur zu gut, wie schnell sich Dinge im kirchlichen Dienst ändern können. „Mutter Kirche hat ihre Pläne, aber ich weiß nichts darüber“, äußert der 41-Jährige, der seit bald vier Jahren die Seelsorge für rund 6000 Katholiken in den Pfarrgemeinden Mittenwald, Krün und Wallgau übernommen hat. Er genießt hohe Beliebtheit und Vertrauen unter den Gemeindemitgliedern, doch die Unsicherheit über seine berufliche Zukunft macht ihm zu schaffen.
Bereits während des Abschieds von Wehrsdorf wurde ihm klargemacht, dass auch er bald die Stelle wechseln müsse. "Ich soll dieses Jahr noch woanders hingehen", bekräftigte Wirzberger. Eine konkrete Anweisung oder gar Planungen wurden ihm jedoch bisher nicht mitgeteilt. „München hat vielleicht einen Plan – ich nicht“, sagt er resigniert. Ursprünglich waren Exerzitien als Vorbereitung auf eine neue Rolle von Mitte Oktober bis Mitte November vorgesehen, aber angesichts der fehlenden Informationen erscheint das zunehmend unrealistisch.
Die Situation von Pater Cezary Liwinski ist ähnlich ungewiss. Der 56-jährige Salesianer lebt seit 2018 in der Region und fühlt sich dort wohl. Auch er bekam bislang keine Klarheit über seine Zukunft. „Ich weiß wirklich nichts“, gesteht der gebürtige Pole, der darauf wartet, dass vom Ordinariat oder seinem Orden Informationen kommen. Aktuell laufen Gespräche über seine künftige Verwendung, doch eine offizielle Mitteilung steht noch aus.
Der Mangel an Transparenz in diesen Personalfragen führt zu großem Unmut. Die Sprecherin des Ordinariats hat zwar versichert, dass es bis Ende Oktober eine Vermeldung geben wird, doch die Ungewissheit bleibt für beide Seelsorger und die Gemeinde bestehen. Anders als in vielen anderen Berufen ist in der Kirche offenbar Flexibilität gefordert, was bei Wirzberger und Liwinski zu viel Verwirrung und Unbehagen führt.
Die Worte der beiden Priester spiegeln die gefühlte Ohnmacht wider, die sie in ihren momentanen Positionen erfahren. Während das Warten auf eine Entscheidung anhaltende Unruhe stiftet, suchen die Gemeinden nach Stabilität und Kontinuität in ihrer seelsorgerischen Betreuung. Viele hoffen auf baldige Klärung der Situation, um nicht nur die Seelsorger, sondern auch die Gemeinschaft in dieser ungewissen Zeit zu unterstützen.
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