Ein neues Kapitel für den Solarpark Pfettrach III nimmt Gestalt an. Die Bürger von Willertshausen, einem Ortsteil von Au, haben ihre Stimmen erhoben, und ihr Protest hat Wirkung gezeigt. Ursprünglich war geplant, die Solarmodule bis auf 100 Meter an den Ortsrand heranzuführen, doch jetzt ist der Abstand auf respektable 230 Meter vergrößert worden. Dies geschah nach einem intensiven Dialog zwischen den Anrainern, der Gemeinde und der Solea GmbH, dem Projektentwickler des Solarparks.
Die Entscheidung, das Projekt um 1,5 Hektar zu verkleinern, wurde am Montag einstimmig im Gemeinderat beschlossen. Constantin Winklmann, der Sprecher von Solea, betonte, dass trotz dieser Reduzierung die Leistungsfähigkeit des Solarparks nicht leidet. Durch den Einsatz leistungsfähigerer Photovoltaikmodule wird sichergestellt, dass die Effizienz des Parks erhalten bleibt.
Kompromiss und öffentliche Beteiligung
Bereits Anfang Oktober deutete sich dieser Kompromiss an, als Bürgermeister Mathias Kern in einem Pressegespräch über die Thematik informierte. Der Rückgang der Fläche ermöglicht es, dass der Solarpark weniger invasiv für die Anwohner wird, wobei gleichzeitig auch auf öffentliche Wege geachtet wird, die von der Neuregelung nicht betroffen sind. Aufgrund des hohen Interesses fand die Sitzung im Bürgersaal statt, um den anwesenden Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich aktiv einzubringen.
Obwohl die Reduzierung des Projekts eine positive Wendung für die Anwohner darstellt, bleiben Bedenken bestehen. Bei der Sitzung äußerten die Bürger von Willertshausen ihre Besorgnis über mögliche zukünftige Änderungen des Solarparks. Es gab zahlreiche Wortmeldungen, in denen die Anwohner darauf hinwiesen, dass sie befürchten, die getroffene Vereinbarung könnte später möglicherweise nicht eingehalten werden. Winklmann und Kern haben jedoch betont, dass keine Erhöhungen der Fläche geplant sind. „Von unserer Seite ist nichts geplant“, versicherte Winklmann.
Ausblick und zukünftige Planungen
Es ist anzumerken, dass trotz der neuen Regelungen weiterhin Einwendungen geltend gemacht werden können. Bürgermeister Kern erklärte, dass die Pläne noch einer ausführlichen Auslegung bedürfen und die Anwohner erneut die Gelegenheit haben, ihre Bedenken zu äußern. Zudem zeigte Kern Verständnis für die Sorgen der Bürger und betonte, dass Möglichkeiten für private Unternehmungen, insbesondere durch Landwirte, nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, jedoch der aktuelle Stand der Einspeisung begrenze die Optionen erheblich.
An einem weiteren Punkt wurde klar, dass die Sichtbarkeit der Solarmodule beim Voranschreiten des Projekts eine Rolle spielt. Winklmann informierte darüber, dass zur Verschönerung des Areals Hecken gepflanzt werden, die im Laufe der Zeit bis zu fünf Meter hoch wachsen könnten und so den Blick auf die Anlagen verdecken. Des Weiteren wies Kern darauf hin, dass es sich beim Solarpark Pfettrach nicht um eine Agrar-Photovoltaikanlage handelt, sondern lediglich um eine landwirtschaftliche Doppelnutzung, die jedoch derzeit noch auf Interesse warten muss.
Die Entwicklungen rund um den Solarpark Pfettrach III zeigen deutlich, wie wichtig der Dialog zwischen Bürgern und Projektentwicklern ist. Die veränderten Pläne bieten beiden Seiten einen gewissen Spielraum und die Möglichkeit, die Vorteile von erneuerbaren Energien zu nutzen, ohne die Belange der Anwohner zu vernachlässigen. Dies könnte als positives Beispiel für zukünftige Projekte in der Region dienen. Für mehr Informationen über diese Thematik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.