Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Sport setzen immer mehr Vereine auf Präventionsarbeit. So hat der Judoclub Freising einen wegweisenden Elterninformationsabend organisiert, bei dem Christoph Dienhart, der Beauftragte für Kinder- und Jugendschutz des Judo-Bezirks Oberbayern, die Eltern über wichtige Verhaltensweisen informierte. Seine Botschaft: „Je offensiver ein Verein mit Prävention umgeht, desto größer ist die Chance, Übergriffe zu verhindern“, berichtete Merkur.de.
Die Realität ist alarmierend: Laut einer Studie sind sexuelle Übergriffe im Sport häufig, wobei die Dunkelziffer weit über den dokumentierten Fällen liegt. Insbesondere Kinder, die alleine ins Training kommen oder ein besonders enges Verhältnis zu Trainern haben, sind gefährdet. Dienhart betont, wie wichtig es ist, dass Eltern Verdachtsmomente ernst nehmen und sofort handeln. Eltern sollten sich mit anderen Eltern austauschen und den Vereinsvorstand informieren, um ihre Kinder bestmöglich zu schützen.
Verantwortung der Vereine
Ein effektives Kinderschutzkonzept ist unerlässlich, und Vereine müssen sich den Herausforderungen stellen, die mit dem Schutz von Kindern verbunden sind. Ein solcher Plan kann die Benennung eines Kinderschutzbeauftragten sowie die Durchführung von Schulungen für Trainer umfassen, wie Vereinswelt.de berichtet. Diese Schulungen konzentrieren sich auf Verhaltensregeln und das Erkennen von Grenzverletzungen. Darüber hinaus sollte jeder Trainer ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen, um sicherzustellen, dass er für die Betreuung von Kindern geeignet ist.
Schließlich müssen Vereine alle Mitglieder über das Kinderschutzkonzept informieren und klare Richtlinien für den Umgang mit Verdachtsfällen aufstellen. Nur durch umfassende Maßnahmen und ein aktives Engagement können Vereinsverantwortliche dafür sorgen, dass die Sicherheit der Kinder an erster Stelle steht. Besonders in Anbetracht der erschreckenden Zahlen der letzten Jahre ist der Handlungsbedarf klar erkennbar.