
Bixente Lizarazu, ehemaliger Star des FC Bayern München, hat in einem bewegenden Interview mit der französischen Zeitung Tribune du Dimanche offenbart, dass er an Muskeldysmorphie leidet, besser bekannt als Muskelsucht oder Bigorexie. Der 54-jährige Weltmeister von 1998 und 2000 betont: „Ich bin krank. Ich muss über mich hinauswachsen, mich verausgaben und die ganze Energie rauslassen, die ich in Massen in mir habe.“ Trotz seines erfolgreichen Fußballerlebens fühlt sich Lizarazu gezwungen, auch nach dem Karriereende in diversen Sportarten wie Surfen, Brazilian Jiu-Jitsu und Radsport aktiv zu bleiben, was auf seine innere Unruhe und das Streben nach einem idealen Körperbild hinweist.
Die Erkrankung Muskeldysmorphie ist eine psychische Störung, bei der Betroffene ein verzerrtes Selbstbild haben und ihre Muskulatur als ungenügend empfinden, selbst wenn sie gut trainiert sind. Lizarazu beschreibt, dass er das Gefühl hat, immer noch wie ein Profisportler leben zu müssen. „Körperliche Betätigung ist meine Leidenschaft und mein Leben lang mein Kompass“, erklärt er weiter. Er warnt jedoch davor, dass unbehandelte Bigorexie zu schweren Folgen wie Depressionen, Suizidgedanken und sogar Steroidmissbrauch führen kann, wie auch die Gala berichtet.
Lizarazus Sportbegeisterung ist nicht nur ein persönlicher Antrieb, sondern beeinflusst auch seine Beziehungen, insbesondere zu seiner langjährigen Partnerin, der Schauspielerin Claire Keim. Trotz der Belastung, die seine „Sportsucht“ mit sich bringt, akzeptiert sie ihn vollständig. „Sie lernte mich kennen, als ich noch Fußballer war, und zum Glück akzeptiert sie meine Sportsucht“, so Lizarazu. Nachdem er seine Diagnose offenbart hat, zeigt er sich entschlossen, mit dieser Herausforderung umzugehen und lässt dabei keinen Zweifel daran, dass das Bewusstsein über seine Erkrankung ein wichtiger Schritt zur Verbesserung seines Lebensstils ist.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung