Erding

Ende einer Ära: Martin Anzingers Tankstelle schließt nach 40 Jahren

Nach 40 Jahren schließt die legendäre Tankstelle an der Haager Straße, und die traurige Kabarettistin Monika Gruber verabschiedet sich mit Tränen in den Augen von ihren "Lieblings-Tankwarten" Martin und Manfred – ein emotionaler Abschied und das Ende einer Ära für die treuen Stammgäste!

Am 30. September 2024 schließt die Tankstelle an der Haager Straße in Erding nach 40 Jahren ihre Pforten. Martin Anzinger und seine Frau Sissy, die das Geschäft seit seiner Eröffnung betrieben, müssen ihre beliebte Anlaufstelle schließen, da der Pachtvertrag abgelaufen ist und nicht verlängert wurde. Dieses Ende trifft nicht nur die Betreiber, sondern auch viele Stammkunden, wie die bekannte Kabarettistin Monika Gruber, die sichtlich gerührt und unter Tränen Abschied nimmt.

In Erinnerungen schwelgend erklärt Gruber: „Wos soi ma denn jetz ohne di?“ Diese leidenschaftliche Frage bringt die emotionale Schwere des Moments auf den Punkt. Der Grund für die Schließung steht im Zusammenhang mit dem Grundstück, das im Privatbesitz einer Erbengemeinschaft ist und eventuell verkauft werden soll. Dennoch gibt es unbestätigte Gerüchte über mögliche Käufe, die von Matthias Vögele, dem Geschäftsführer der benachbarten Fischer’s Wohltätigkeitsstiftung, entschieden dementiert wurden.

Ein Ort der Begegnung

Die Tankstelle war nicht nur ein Ort der Kraftstoffversorgung, sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Peter Berglehner, der erste Kunde, erinnert sich daran, wie damals hier Freundschaften entstanden und gefeiert wurden. Gruber stellt fest, dass die Tankstelle für sie quasi eine „Stammkneipe“ war, in der man stets auf Bekanntschaften traf. „Hier hast du immer jemanden getroffen, und wenn mal kein Kunde da war, dann ging ein Ratsch mit der Sissy und dem Martin“, so Gruber.

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Sissy Anzinger blickt ebenfalls wehmütig zurück und betont stolz, dass sie neben dem Geschäft auch drei Kinder großgezogen hat, die mittlerweile ebenfalls handwerklich tätig sind und bereits eigene Familien haben. Der Abschied von der Tankstelle ist nicht nur ein Verlust für das Paar, sondern auch für die vielen Stammgäste, die den persönlichen Service und die Hilfsbereitschaft schätzten. „Wenn mal ein Lamperl geblinkt hat oder kleinere Reparaturen fällig waren, der Martin und der Mane haben mir immer geholfen“, erzählt Gruber.

Der Mechaniker Manfred „Mane“ Just, der ebenso Teil des Teams war, muss ebenfalls gehen, hat jedoch bereits eine neue Anstellung gefunden. Zum Abschied gibt es eine letzte Möglichkeit für die Stammkunden, sich von ihren vertrauten Gesichtern zu verabschieden: „Vielleicht kommen noch ein paar Stammgäste vorbei“, hofft Sissy, während sie eine Träne verdrückt.

Die Hintergründe der Schließung

Es gab einige Missverständnisse bezüglich des Grundstückseigentums und der Pachtvertragssituation. Franz Häusler, der derzeitige Besitzer, betont, dass es keine Erbengemeinschaft gibt und dass nicht er, sondern der Konzern Agip den Pachtvertrag gekündigt hat. Häusler sagt: „Mir wäre es recht gewesen, wenn der Vertrag weitergelaufen wäre“, was andeutet, dass er selbst nicht willens ist, die Tankstelle zu schließen. Die genaue Zukunft des Grundstücks bleibt ungewiss und wird von Häusler in Absprache mit seinem Steuerberater und seinen Kindern in Ruhe geplant.

Dieser Abschied markiert das Ende einer Ära in Erding. „Eine Ikone geht“, fasst Gruber die allgemeine Stimmung zusammen, während sie ihren „Lieblings-Tankwart“ Martin in den Arm nimmt. Die Geschichten und Erinnerungen, die hier entstanden sind, werden jedoch weiterleben, auch wenn die Tankstelle nicht mehr geöffnet sein wird.

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