In der Stadt Poing, gelegen im Landkreis Ebersberg, wurden neue Weichen für die Schulpolitik gestellt. Der Kreistag hat beschlossen, sowohl ein neues Gymnasium in Poing als auch eine Berufsschule in Grafing-Bahnhof von der Warteliste zu nehmen. Die Entscheidung wurde am Montag, den 21. Oktober 2024, getroffen, doch wann die Bauprojekte tatsächlich beginnen können, steht noch nicht fest; eine definitive Entscheidung soll erst im Jahr 2025 fallen.
Einzige Ausnahme in der Einigkeit der Fraktionen war die Grüne Partei. Während die anderen im Kreistag den wegweisenden Schritt begrüßten, äußerten die Grünen Bedenken bezüglich der Finanzierung und der Prioritäten. Vor allem wurde die Finanzpolitik als „Geisterfahrt“ kritisiert, was bedeutet, dass sie befürchten, dass zu viel Optimismus ohne ausreichend Mittel in realistische Pläne umgesetzt wird. Kreisrat Reinhard Oellerer brachte es auf den Punkt, als er sagte, dass man nicht an dieser „finanzpolitischen Geisterfahrt“ teilnehmen könne.
Ausschlaggebende Argumente
Dennoch zeichnet sich ein klarer Weg ab: Landrat Robert Niedergesäß von der CSU unterstrich die Wichtigkeit dieser Entscheidung für die Bildungspolitik in der Region. Er drängte darauf, dass die Schulen nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten und rief dazu auf, die Planungen voranzutreiben. „Die Zeit ist reif“, erklärte er und verwies darauf, dass die aktuelle politische Stimmung in Berlin keinen positiven Einfluss auf den Landkreis habe.
Die SPD, die zusammen mit den Fraktionen von CSU, FDP, Freien Wählern, ÖDP/Linke und AfD für den Vorschlag stimmte, gestand jedoch ein, dass es an den angenommenen Baukosten von etwa 43 Millionen Euro für das Gymnasium in Poing gewisse Zweifel gebe. Elisabeth Platzer, eine Vertreterin der SPD, stellte die Frage in den Raum, wie diese finanziellen Aufwendungen realistisch umgesetzt werden könnten. Dies lässt vermuten, dass im kommenden Jahr bei den nächsten Schätzungen möglicherweise eine abweichende Entscheidung zur Berufsschule in Grafing getroffen werden könnte. Somit könnte es durchaus sein, dass der Kreistag bei der Entscheidung im Mai 2025 die Argumente der Grünen ebenfalls berücksichtigt.
Bereits im Sommer 2024 hatte die CSU den Vorschlag unterbreitet, beide Schulen gleichzeitig zu realisieren. Dies wurde nun durch die Entscheidung des Kreistags bekräftigt. Die Dringlichkeit des Gymnasiums wird von den Grünen jedoch erkannt, während sie für die Berufsschule in Grafing eine rasche Umsetzung als weniger wichtig erachten. Benedikt Mayer von den Grünen äußerte, dass die Notwendigkeit für das Gymnasium ganz klar erkennbar sei.
Die nächsten Schritte in den Planungsprozess werden entscheidend sein, um den Bau beider Einrichtungen realisieren zu können. Die Diskussionen und politischen Vorstöße rund um diese Projekte zeigen die Herausforderungen und die Komplexität der Schulbaupolitik im Landkreis Ebersberg auf. So könnte die Entscheidung des Kreistags als ein erster Schritt in eine bessere Bildungszukunft für die Region angesehen werden, auch wenn noch viele Hürden zu überwinden sind, um die geplanten Maßnahmen in die Realität umzusetzen. Diese Entwicklungen dürfen auf keinen Fall übersehen werden, da sie potenziell bedeutende Auswirkungen auf die zukünftige Bildungslandschaft in der Region haben könnten. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.