In der Gemeinde Poing wird der Verkehr zur aktuellen Herausforderung, insbesondere auf der stark frequentierten Gruber Straße. Die Freie-Wähler-Fraktion hat daher in einer Sitzung des Gemeinderats die Erstellung einer Verkehrssimulation beantragt. Diese Maßnahme soll dazu dienen, einen möglichen Verkehrsinfarkt zu verhindern. Viele Autofahrer wissen, wovon die Rede ist – der Stau kann speziell zu Stoßzeiten beträchtliche Ausmaße annehmen und selbst kurze Strecken werden zur Geduldsprobe.
Hauptursache für die Staus ist, laut Experten, eine Anpassung der Ampelphasen, die von einer speziellen Unfallkommission empfohlen wurde. Diese Kommission setzte sich aus Vertretern der Polizei, des Landratsamtes und des Straßenbauamtes zusammen. Ziel war es, die Kreuzung der Gruber Straße mit der Plieninger Straße zu entschärfen, da diese als Unfallschwerpunkt identifiziert wurde. Zudem verursachen Baustellen auf den Autobahnen A94 und A99 zusätzlichen Umleitungsverkehr, der die Situation weiter verschärft, erklärt Jürgen Rappold, der Leiter des Ordnungsamtes.
Verkehrssimulation und ihre Bedeutung
Obwohl eine umfassende Verkehrssimulation für Poing aktuell in Betracht gezogen wird, rät der Ordnungsamtsleiter von einem Komplettmodell ab. Der Grund: Die meisten größeren Straßenbaumaßnahmen in der Gegend wurden bereits abgeschlossen oder sind für die nahe Zukunft geplant. Stattdessen sollte sich der Fokus auf eine „mikroskopische Betrachtung“ des problematischen Bereichs konzentrieren, der besonders unter Stau leidet.
Eine solche Simulation kann wertvolle Daten liefern, ersetzt jedoch keine konkreten Planungen. Rappold weist darauf hin, dass die Ergebnisse dieser Verkehrsanalyse erst sinnvoll sind, wenn der neue Kreisel am Westring und die begleitenden Radwege fertiggestellt sind, was für das Jahr 2025 angestrebt wird. Diese Verzögerungen sind keine guten Nachrichten für die Autofahrer, die täglich im Stau stehen.
Geplante Maßnahmen zur Entlastung
Die Gemeinde erhofft sich von einem geplanten Kreisverkehr an der Kreuzung eine langfristige Entlastung, doch dieser Plan wird durch ausstehende Grundstücksverhandlungen blockiert. In der Zwischenzeit hat der Gemeinderat Maßnahmen beschlossen, um die Situation bis zum Bau des Kreisels zu entschärfen. Gemeinsam mit dem Staatlichen Straßenbauamt sollen Maßnahmen wie eine Abbiegespur oder eine erneute Anpassung der Ampelphasen evaluiert werden. Rappold ist optimistisch: „Vielleicht lässt sich da etwas herausholen.“
Eine mögliche vorübergehende Lösung könnte auch die Komplettsperrung der Plieninger Straße sein, die zur Schaffung des neuen Kreisels erforderlich sein wird. Diese Maßnahme könnte dazu führen, dass Autofahrer, die aus Richtung Pliening abbiegen wollen, alternative Routen suchen, was den Verkehrsfluss an der Kreuzung verbessern könnte.
Die Situation bleibt also angespannt, und die Gemeinde aktiv auf der Suche nach Lösungen, bevor die umfassenden Baumaßnahmen im Jahr 2025 endlich abgeschlossen werden. Für weitere Details werden regelmäßige Updates bezüglich der Verkehrssituation und der Fortschritte in den Verhandlungen erwartet, laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung.