In Grafing brodelt die Theaterlandschaft! Die Stadthalle hat sich mit der renommierten „Theaterlust“ aus Haag zusammengetan, um endlich professionelles Schauspiel in die Region zu bringen. Während Musik, Kabarett und Literatur im Landkreis Ebersberg bereits blühen, war das Theater bisher ein rares Gut. Doch jetzt wird alles anders! Mit drei hochkarätigen Inszenierungen, darunter „Der Gott des Gemetzels“, hat die Stadthalle bereits erste Schritte gewagt, auch wenn die Zuschauerzahlen noch zu wünschen übrig lassen.
„Es ist ein Erfolg, wenn wir um die hundert Zuschauer haben“, sagt Thomas Luft, Geschäftsführer von Theaterlust, optimistisch. Die Ensembles sind längst mit der Bühne vertraut und haben dort bereits geprobt. Am Freitag, 8. November, steht das nächste Highlight auf dem Programm: „Don Camillo zu dritt“. Die humorvolle Bühnenadaption von Giovannino Guareschi entführt die Zuschauer in ein kleines italienisches Dorf, wo der Priester Don Camillo und Bürgermeister Peppone in einer amüsanten Rivalität aufeinandertreffen.
Ein Stück mit Tiefgang
„Wir wollen anspruchsvolles, aber unterhaltsames Theater bieten“, erklärt Kulturbeauftragte Theresa Dürnecker-König. „Don Camillo zu dritt“ trifft den Nerv der Zeit, denn die Geschichte thematisiert die politische Spaltung Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg, stets mit einem Augenzwinkern. Die Darsteller, darunter Andreas Bittl aus „Tatort“, bringen die Geschichte mit Wortwitz und Slapstick auf die Bühne, während sie gleichzeitig die Bedeutung des Dialogs und der Versöhnung betonen.
Die Stadthalle Grafing, mit ihrem einzigartigen Charme und der hervorragenden Akustik, bietet die perfekte Kulisse für solche Aufführungen. „Es ist nicht beengt, aber noch intim genug“, schwärmt Sven Hussock, der auch Regie führt. Trotz der Herausforderungen, die die Kulturfinanzierung mit sich bringt, plant die Stadthalle bereits die nächste Spielzeit mit weiteren spannenden Stücken, darunter „Jesus liebt mich“ und Shakespeares „Sommernachtstraum“ als Musical. Ein Theatertraum wird wahr – und die Grafinger dürfen sich auf mehr freuen!
