Ein bedeutender Verlust für Markt Schwaben: Josef Blasi, ein geschätzter Historiker und langjähriger Gemeinderat, ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Er war nicht nur ein lebendiges Archiv der Ortsgeschichte, sondern auch ein leidenschaftlicher Bewahrer der Traditionen seiner Gemeinde. Blasi, der als 15-Jähriger die Zerstörung wertvoller Dokumente nach dem Zweiten Weltkrieg miterlebte, widmete sein Leben der Erforschung und Dokumentation der Geschichte seiner Heimat.
Sein Wissen und seine Begeisterung für die Vergangenheit machten ihn zu einer zentralen Figur in der Gemeinde. Blasi war maßgeblich an der Gründung des Heimatmuseums beteiligt und verfasste große Teile der Markt Schwabener Ortschronik. Seine Vorträge, die oft Geschichten über das Schloss und das Alltagsleben in früheren Zeiten enthielten, fesselten das Publikum bis ins hohe Alter. Auch das Projekt „Vergessener Widerstand“ des örtlichen Gymnasiums profitierte von seinem Rat und seiner Expertise, was zu einer weit beachteten Ausstellung führte.
Ein Leben für die Gemeinde
Josef Blasi war nicht nur ein Historiker, sondern auch ein engagierter Politiker. Seit 1978 war er für die CSU im Marktgemeinderat aktiv und wurde für seine diplomatische Art von allen Fraktionen geschätzt. Nach 30 Jahren und sechs Wahlperioden zog er sich aus der aktiven Politik zurück, wurde jedoch 2016 zum Ehrenbürger von Markt Schwaben ernannt. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der Gemeinde, die ihn als einen der letzten lebendigen Zeugen ihrer Geschichte in Erinnerung behalten wird.
Das Requiem für Josef Blasi findet am Samstag, 9. November, um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Margaret statt, gefolgt von einem Rosenkranzgebet um 17.30 Uhr.