Am Ufer der Isar in Gummering wird zurzeit eine bedeutende Maßnahme für die heimische Wasserfauna umgesetzt: eine Fischaufstiegsanlage. Uniper, das Unternehmen hinter diesem Projekt, investiert stolze sieben Millionen Euro in die Errichtung, die Teil der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist. Die neue Anlage wird voraussichtlich im Sommer 2026 fertiggestellt sein und wird die Möglichkeit für Fische und andere Wasserlebewesen, flussaufwärts zu gelangen, erheblich verbessern.
Die geplante Fischwanderhilfe wird eine beeindruckende Strecke von rund 440 Metern abdecken und dabei eine Höhendifferenz von etwa 8,60 Metern überwinden. Besonderes Augenmerk gilt dem Huchen, der als Leitfisch dient, um die einzelnen Abschnitte der Anlage auszugestalten und zu dimensionieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung, dass die Lebensräume dieser Fische unterstützt werden.
Vorbereitende Arbeiten und Umweltschutz
Bereits im Februar 2023 wurden erste Rodungsarbeiten durchgeführt, um die Grundlage für die Anlage zu schaffen. Diese Vorarbeiten wurden bewusst vor Beginn der Brutzeit und Vegetationsperiode getätigt, um die Natur nicht unnötig zu stören. Darüber hinaus wurden auch Kompensationsmaßnahmen ins Leben gerufen, um den Einfluss des Baus auf die Umwelt zu minimieren. Hierzu zählt unter anderem die Schaffung von geschützten Lebensräumen für Zauneidechsen, welche vor Beginn der Bauarbeiten umgesiedelt wurden.
Zusätzlich wurden Vogel- und Fledermausnistkästen angebracht, um den Tieren einen Ersatzlebensraum zu bieten. Diese Maßnahmen zeigen, wie wichtig es Uniper ist, die ökologische Balance während des Bauvorhabens aufrechtzuerhalten.
Die Fischwanderhilfe wird mit einem Einstieg am linken Ufer der Isar unterhalb des Kraftwerks beginnen. Dieses Einspeisungsbauwerk wird in einer beachtlichen Größe von 19 x 30 Metern aufgebaut, wobei der Kern aus 33 Einzelbecken besteht. Jedes dieser Becken misst 3,30 x 2,35 Meter. Ein ausgeklügeltes System aus Schlitzen wird sicherstellen, dass eine Abflussmenge von 550 Litern pro Sekunde reguliert werden kann. Um die Attraktivität der Wanderhilfe für die Fische zu erhöhen, wird eine zusätzliche Wasserdotierung von 450 Litern pro Sekunde vor dem Zufluss in die Isar bereitgestellt, sodass am Ende des Bauwerks insgesamt 1000 Liter pro Sekunde in den Fluss abfließen.
Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Plans, der in Kombination mit anderen bereits bestehenden und im Bau befindlichen Fischaufstiegsanlagen die Durchgängigkeit der Isar bei allen Staustufen, die im Verantwortungsbereich von Uniper liegen, bis 2027 gewährleisten soll. Dazu zählen auch die Projekte am Kraftwerk Ettling und am Kraftwerk Dingolfing.
Insgesamt setzt die Fischaufstiegsanlage in Gummering ein Zeichen für den Umweltschutz und die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen. Der Bau wird dazu beitragen, die Lebensräume für Wasserlebewesen zu verbessern und die natürliche Migration der Fische wiederherzustellen, was für das Ökosystem der Isar von großer Bedeutung ist. Laut Informationen von www.pnp.de
