Die Pflegebranche steht vor einem ernsthaften Nachwuchsproblem. Damit eine funktionierende Gesundheitsversorgung gewährleistet werden kann, ist qualifiziertes Pflegepersonal unabdingbar. Am Standort der Kreisklinik Wertingen wurde nun der Spatenstich für ein neuartiges Ausbildungszentrum gesetzt, das die Ausbildung zukünftiger Pflegekräfte revolutionieren soll.
Bei dieser feierlichen Zeremonie unterstrich Landrat Markus Müller, der Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH, die Dringlichkeit des Vorhabens. Die neue Pflegefachschule, die über 600 m² auf zwei Etagen umfassen wird, soll optimale Bedingungen für die Ausbildung junger Menschen bieten. Sie wird nicht nur moderne Unterrichtsräume umfassen, sondern auch ein hochmodernes Skills_Lab, in dem reale Pflegesituationen durch lebensechte Patientensimulatoren simuliert werden.
Wichtige finanzielle Förderung
Die Gesamtkosten für den Neubau werden auf rund 3,14 Millionen Euro geschätzt. Davon wird ein beträchtlicher Teil, 2,17 Millionen Euro, durch verschiedene Fördermittel gedeckt. Diese umfassen 1.402.000 Euro aus dem Krankenhausstrukturfond II, 368.000 Euro aus dem Bayerischen Schulfinanzierungsgesetz sowie 400.000 Euro von der Stadt Wertingen. Bürgermeister Willy Lehmeier betonte, dass der Stadtrat bereits 2022 dem Projekt zugestimmt und sich zu einer finanziellen Beteiligung bekannt hat.
Die Eröffnung der neuen Pflegefachschule ist für vor dem Ausbildungsjahr 2026 geplant. Durch den Neubau soll ein entscheidender Beitrag geleistet werden, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Sonja Greschner, die Geschäftsführerin der Kreiskliniken, erklärte, sodass die Ausbildung für junge Menschen attraktiver gestaltet werden kann.
Zusätzlich wies Stephan Härpfer, der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, auf die allgemeine Notwendigkeit hin, in die Ausbildung von Pflegekräften zu investieren. Er betonte, dass die Qualität der Ausbildung sowohl für Kliniken als auch für die Altenpflege von entscheidender Bedeutung ist. „Wenn wir im Alter selbst versorgt werden wollen, müssen wir jetzt in die Ausbildung von Pflegekräften investieren“, sagte er.
Durch die Einrichtung der neuen Pflegefachschule wird die Ausbildung der Pflegekräfte nicht nur zentralisiert, sondern auch modernisiert. Der Standort Wertingen wird somit zu einem wesentlichen Zentrum für die Pflegeausbildung in der Region. Damit stellt die Kreisklinik Wertingen klare Weichen für die Zukunft der Gesundheitsversorgung.
Um auf die neue generalistische Pflegeausbildung vorbereitet zu sein, wurde die Berufsfachschule für Altenpflege bereits im Jahr 2020 in die Trägerschaft der Kreiskliniken integriert. Der Schritt zur Zusammenführung der Ausbildung an einem neuen Standort bringt erhebliche Synergieeffekte und Einsparpotenziale mit sich. Derzeit werden die Ausbildungen an zwei Standorten in der Pestalozzistraße und auf dem Klinikgelände am Ebersberg durchgeführt, was aus strukturellen und energetischen Gründen nicht optimal ist.
Insgesamt stellt der Neubau der Pflegefachschule einen bedeutenden Schritt dar, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern und somit auch als Arbeitgeber eine größere Anziehungskraft zu erzielen. Die umfassenden Ausbildungsangebote, die durch den Bau ermöglicht werden, versprechen eine qualitativ hochwertige Ausbildung für die Pflegekräfte von morgen. Details hierzu sind in einem ausführlichen Bericht auf radioschwaben.de zu finden.
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