Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und war das zentrale Thema beim Jahresempfang des CSU-Ortsverbands in Planegg. Professor Patrick Glauner, ein anerkannter Experte auf diesem Gebiet, informierte die Teilnehmer über die vielseitige Nutzung von KI im Alltag. „Wir alle nutzen KI 100-fach am Tag“, betonte er. Dies geschieht beispielsweise durch Kreditkartenzahlungen oder die Verwendung von Spamfiltern – Technologien, die für viele mittlerweile völlig selbstverständlich sind.
Die Veranstaltung fand im Vereinsheim der Hubertusschützen am Feodor-Lynen-Gymnasium statt und war besonders wichtig, da der Jahresempfang coronabedingt vier Jahre lang ausgesetzt worden war. Bürgermeister Hermann Nafziger und andere CSU-Mitglieder, darunter der Fraktionssprecher Michael Book und die stellvertretende Ortsvorsitzende Adeline Spieleder, begrüßten den Referenten.
Die Ursprünge der Künstlichen Intelligenz
Glauner, der bereits mit 30 Jahren als Professor für KI an der Technischen Hochschule Deggendorf berufen wurde, erklärte, dass die Ursprünge der KI bis in die 1950er Jahre zurückreichen. Damals organisierte eine Gruppe Wissenschaftler ein Seminar am Dartmouth College in den USA, das als Ausgangspunkt für die Entwicklung von KI gilt. Heute hat das Thema durch Technologien wie den KI-Chatbot ChatGPT stark an Präsenz gewonnen, insbesondere bei globalen Veranstaltungen wie dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Der KI-Experte deutete darauf hin, dass generative KI heutzutage in der Lage ist, automatisch Texte, Bilder und sogar Musik zu erstellen. Er verdeutlichte dies mit einem kreativen Beispiel: Möbel, die vom Design einer Avocado inspiriert sind. Dies zeigt, wie KI nicht nur den praktischen Alltag beeinflusst, sondern auch kreative Prozesse bereichern kann.
Interessanterweise nutzt Glauner ChatGPT selbst für seine wissenschaftlichen Arbeiten und ermutigt auch seine Studenten, diese Technologie in ihren Projekten anzuwenden. Die Nutzung von KI erstreckt sich somit nicht nur auf gewerbliche Anwendungen, sondern auch auf den akademischen Bereich.
Praktische Anwendungen von KI
Ein weiteres spannendes Thema, das Glauner ansprach, sind die Fähigkeiten von KI, kriminelle Aktivitäten aufzudecken. In seiner Doktorarbeit untersuchte er, wie über KI-basierte Algorithmen Elektrizitätsdiebstähle erkannt werden können, die vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ein ernstes Problem darstellen. Schätzungen zufolge werden in einigen Regionen bis zu 40 Prozent des Stroms illegal entnommen, was zu einem weltweiten finanziellen Verlust von 100 Milliarden US-Dollar jährlich führt.
Laut Glauner zielt die Entwicklung von KI darauf ab, den Menschen bei Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Studien zeigen, dass jeder Mensch täglich bis zu 30.000 Entscheidungen trifft. Durch automatisierte Systeme könnten diese Entscheidungen schneller und effizienter getroffen werden. Dies könnte in vielen Bereichen, von der Industrie bis zur Verwaltung, eine erhebliche Zeit- und Ressourcenersparnis mit sich bringen.
Für viele bleibt die Frage, wie viel Kontrolle über KI möglich ist, eine größere Herausforderung. Die Diskussion über die Balance zwischen dem Nutzen von KI und den damit verbundenen Risiken wird auch weiterhin groß sein. In Anbetracht der Gelegenheiten und Herausforderungen, die die Künstliche Intelligenz bietet, wird es entscheidend sein, wie die Gesellschaft mit diesen Technologien umgeht. Die Diskussionen und Erkenntnisse, die aus dem Jahresempfang der CSU in Planegg hervorgingen, werden sicherlich dazu beitragen, das Bewusstsein für die Rolle von KI in unserem täglichen Leben zu schärfen.
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